Linux: Unterschied zwischen den Versionen

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== Die Entstehungsgeschichte von Linux ==
== Die Entstehungsgeschichte von Linux ==
Im Grunde genommen ist die Geschichte, wie Linux entstand recht schnell erzählt:
Im Jahre 1965 begann die Arbeit an einem Betriebssystem für Großrechner, welches später - weiterentwickelt - unter dem Namen UNIX bekannt werden sollte.
Dieses sehr mächtige System fand viele Anhänger. Sogar DOS (ehemals Volcano) war an UNIX angelehnt. Leider kostete (und kostet) eine Lizenz sehr viel Geld, sodass es freie Derivate von Unix erstellt wurden. Eins davon war Minix von Andrew Tanenbaum. Dieses wurde damals zu Lehrzwecken von Tanenbaum geschrieben.
Nun ist es jedoch die Eigenheit von Programmierern - gerade Hackern - dass sie Code und Programme, welche ihnen nicht zusagen, umbauen. Und so entstand Linux.


Die Geschichte von Linux ist mit der von Unix eng verflochten, aber dennoch nicht gleich. Anfangs, bis 1979 die Unix-Version 7 erschien, war Unix ein praktisch fast frei verfügbares System. Bis dahin wurde der Quellcode von Unix gegen Erstattung der Kopier- und Datenträgerkosten frei an Universitäten und andere Einrichtungen verteilt – Unix hatte damit als eines der ersten Betriebssysteme den Charakter eines freien, gut portablen Betriebssystems. Der Code wurde auch in Vorlesungen und Veröffentlichungen verwendet und konnte nach den eigenen Vorstellungen entsprechend geändert, ergänzt oder portiert werden.
Die in den folgenden frühen 1980er Jahren immer mehr aufkommende kommerzielle Denkweise drängte auch AT&T dazu, das gesamte System, bestehend aus eigenem geistigem Eigentum sowie aus frei beigesteuerten Erweiterungen, als proprietäres AT&T Unix zu vermarkten. In Folge dessen durfte nun auch der AT&T-Quellcode nicht mehr öffentlich zugänglich gemacht werden. Dies sorgte, insbesondere im universitären Umfeld, für Unverständnis, woraufhin Richard Stallman 1983 das GNU-Projekt gründete. Als Ziel des Projekts galt es, ein Unix-ähnliches, POSIX-kompatibles Betriebssystem zu schaffen. Zwei Jahre später gründete er die Free Software Foundation (FSF) und schrieb die GPL (GNU General Public License), um freie Software innerhalb des amerikanischen Copyright-Systems zu ermöglichen. Mittlerweile gibt es weitere Lizenzen mit ähnlichen Ansätzen (z.B. OAL) sowie mehrere Abwandlungen und Erweiterungen der GPL (z.B. LGPL).
Auf diesem Wege verbreitete sich die GNU-Software sehr schnell und wurde von vielen Menschen weiterentwickelt. Es entstand in kurzer Zeit eine Vielzahl von Programmen, so dass bereits Anfang 1990 genug GNU-Software bereitstand, um ein eigenes Betriebssystem daraus zu erstellen. Allerdings fehlte noch immer ein Kernel. Dieser sollte eigentlich im Projekt GNU Hurd entwickelt werden. Doch der als Mikrokernel ausgelegte Kern entwickelte sich nur sehr schleppend, weil das Finden und Beheben von Fehlern (Debuggen) aufgrund technischer Besonderheiten sehr schwierig und aufwendig war.
Ein anderes Projekt rund um ein Betriebssystem aus freier Software war in den 1980er Jahren auch die Berkeley Software Distribution, kurz BSD. Diese hatte sich aus Eigenentwicklungen der Universität Berkeley aus den Unix-Versionen der 4er Edition und folgender von AT&T entwickelt. Da aber in den BSD-Versionen noch immer Code von AT&Ts Unix enthalten war, kam es Anfang der 1990er Jahre zu einem Rechtsstreit zwischen AT&T und der Universität Berkeley, der die Entwicklung von BSD stark einschränkte und einige Jahre stark verlangsamte.
Anfang der 1990er gab es also kein vollständiges, freies Betriebssystem. Die Zukunft von BSD war wegen des Rechtsstreits ungewiss, die Weiterentwicklung gelähmt, das GNU-Projekt wurde zwar konstant weiterentwickelt und ausgebaut, verfügte aber über keinen UNIX-artigen Kernel, vielmehr war es eine Anzahl freier Softwareprojekte, die auf den verschiedensten (proprietären) UNIX-Varianten mittels des GNU-Compilers übersetzt werden konnten und lauffähig waren.


== Übersicht ==
== Übersicht ==

Version vom 5. November 2011, 21:38 Uhr


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Die Entstehungsgeschichte von Linux

Die Geschichte von Linux ist mit der von Unix eng verflochten, aber dennoch nicht gleich. Anfangs, bis 1979 die Unix-Version 7 erschien, war Unix ein praktisch fast frei verfügbares System. Bis dahin wurde der Quellcode von Unix gegen Erstattung der Kopier- und Datenträgerkosten frei an Universitäten und andere Einrichtungen verteilt – Unix hatte damit als eines der ersten Betriebssysteme den Charakter eines freien, gut portablen Betriebssystems. Der Code wurde auch in Vorlesungen und Veröffentlichungen verwendet und konnte nach den eigenen Vorstellungen entsprechend geändert, ergänzt oder portiert werden. Die in den folgenden frühen 1980er Jahren immer mehr aufkommende kommerzielle Denkweise drängte auch AT&T dazu, das gesamte System, bestehend aus eigenem geistigem Eigentum sowie aus frei beigesteuerten Erweiterungen, als proprietäres AT&T Unix zu vermarkten. In Folge dessen durfte nun auch der AT&T-Quellcode nicht mehr öffentlich zugänglich gemacht werden. Dies sorgte, insbesondere im universitären Umfeld, für Unverständnis, woraufhin Richard Stallman 1983 das GNU-Projekt gründete. Als Ziel des Projekts galt es, ein Unix-ähnliches, POSIX-kompatibles Betriebssystem zu schaffen. Zwei Jahre später gründete er die Free Software Foundation (FSF) und schrieb die GPL (GNU General Public License), um freie Software innerhalb des amerikanischen Copyright-Systems zu ermöglichen. Mittlerweile gibt es weitere Lizenzen mit ähnlichen Ansätzen (z.B. OAL) sowie mehrere Abwandlungen und Erweiterungen der GPL (z.B. LGPL). Auf diesem Wege verbreitete sich die GNU-Software sehr schnell und wurde von vielen Menschen weiterentwickelt. Es entstand in kurzer Zeit eine Vielzahl von Programmen, so dass bereits Anfang 1990 genug GNU-Software bereitstand, um ein eigenes Betriebssystem daraus zu erstellen. Allerdings fehlte noch immer ein Kernel. Dieser sollte eigentlich im Projekt GNU Hurd entwickelt werden. Doch der als Mikrokernel ausgelegte Kern entwickelte sich nur sehr schleppend, weil das Finden und Beheben von Fehlern (Debuggen) aufgrund technischer Besonderheiten sehr schwierig und aufwendig war. Ein anderes Projekt rund um ein Betriebssystem aus freier Software war in den 1980er Jahren auch die Berkeley Software Distribution, kurz BSD. Diese hatte sich aus Eigenentwicklungen der Universität Berkeley aus den Unix-Versionen der 4er Edition und folgender von AT&T entwickelt. Da aber in den BSD-Versionen noch immer Code von AT&Ts Unix enthalten war, kam es Anfang der 1990er Jahre zu einem Rechtsstreit zwischen AT&T und der Universität Berkeley, der die Entwicklung von BSD stark einschränkte und einige Jahre stark verlangsamte. Anfang der 1990er gab es also kein vollständiges, freies Betriebssystem. Die Zukunft von BSD war wegen des Rechtsstreits ungewiss, die Weiterentwicklung gelähmt, das GNU-Projekt wurde zwar konstant weiterentwickelt und ausgebaut, verfügte aber über keinen UNIX-artigen Kernel, vielmehr war es eine Anzahl freier Softwareprojekte, die auf den verschiedensten (proprietären) UNIX-Varianten mittels des GNU-Compilers übersetzt werden konnten und lauffähig waren.

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