Workshop Teil 1: Linux für Jedermann – Jetzt auf Ubuntu umsteigen: Unterschied zwischen den Versionen

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=Updaten des Systems=
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Die heruntergeladene Ubuntu-Version ist zwar neu, aber die Linux-Community ist sehr fleißig. Fast im Minutentakt erscheinen neue Updates und Erweiterungen für Programme. Zum Glück hat Ubuntu für sein System und alle darauf eingesetzte Software einen automatischen Update-Mechanismus. Sobald ihr Ubuntu mit einer bestehenden Internet-Verbindung einsetzt, solltet ihr automatisch über Updates informiert werden. Installiert alle aktuellen Versionen und startet den Rechner neu!
Ubuntu 9.10 ist seit einer Weile draußen und ist benutzerfreundlicher denn je. Zeit endlich mal einen Blick auf Linux zu werfen. Das OS und alle nötigen Programme sind kostenlos, Linux ist sicherer als Windows und sieht außerdem viel besser aus. Falls ihr von Windows kommt, haben wir für euch die wichtigsten Umstiegstipps und Überlebenshilfen zusammengetragen…


=Importieren der Daten=
Viele Anwender sind mit Vista und Windows 7 unzufrieden und bleiben weiterhin bei Windows XP. Deswegen versuche ich in diesem Guide auf den Umstieg von XP auf Ubuntu 9.10 einzugehen. Wenn ihr von Vista oder 7 kommt, sollte der Vorgang ungefähr gleich aussehen. Der erste Teil behandelt die vorbereitenden Schritte unter dem gewohnten Betriebssystem – also Windows.
Ihr habt eure Daten irgendwo gesichert? Sehr gut! Jetzt greift auf diesen Speicher zu und kopiert eure Daten auf die Festplatte des Rechners. Falls ihr einige eurer Windows-Programme mit den Anleitungen aus dem Ubuntu-Wiki migriert habt, dann ist jetzt der richtige Augenblick, um die Daten auf den neuen Rechner zu portieren.


Habt ihr diesen langwierigen Prozess abgeschlossen, könnt ihr nun die:
==Windows auf den Umstieg vorbereiten==
Linux und vor allem Ubuntu ist schon lange nicht mehr das Nerd-Betriebssystem. Trotzdem glauben die meisten Windows-Nutzer noch, dass die Arbeit unter Linux unheimlich kompliziert ist und man auf vieles verzichten muss. Das ist so nicht ganz richtig. Zwar wird man sich als Windows-Fan in vielen Punkten umstellen müssen, von Verzicht kann aber eigentlich keine Rede sein. Unter Ubuntu finden sich die wohlbekannten Anwendungen meist nur unter einem anderen Namen oder mit leicht abgeänderter Oberfläche. Das ist nicht weiter dramatisch, schließlich sind sie dafür kostenlos. Wenn ihr keinen Wert darauf legt die neuesten Games zu spielen, dann werdet ihr mit Ubuntu in den meisten Fällen sehr glücklich werden. Ältere Spiele laufen damit nämlich fast immer und der Rest versteht sich von selbst.


=Hardware einrichten=
==Viele Vorteile==
Um Linux im vollen Umfang nutzen zu können, müsst ihr erstmal all eure Hardware vernünftig aktivieren. Zwar werden die meisten Geräte auf Anhieb erkannt und unterstützt, bestimmte Funktionen sind damit aber nicht möglich. Sagen wir, ihr wollt zum Beispiel all die coolen optischen Steuerungselemente verwenden. Mit dem Standard-Treiber ist das Ganze nicht möglich. Zum Glück gibt es unter Linux auch Binär-Treiber, auch wenn diese in der Open-Source-Community nicht so gerne gesehen sind. Falls ihr also Besitzer einer GeForce- oder Radeon-Karte seid, könnt ihr diesen einfach aktivieren. Ubuntu lädt ihn dann automatisch runter und spielt ihn auf. Einfacher geht’s nicht
Ubuntu:
*ist kostenlos und die Software auch.
*ist sicherer als Windows.
*ist individuell anpassbar.
*sieht besser aus und ist praktischer in der Steuerung.
*ist nicht so Hardwarehungrig wie Windows.


Um den Treiber freizuschalten, klickt ihr oben auf »System->Systemverwaltung->Hardware-Treiber«. Dort aktiviert ihr am Besten die aktuellste Version und müsst euch einen Augenblick gedulden. Es könnte passieren, dass ihr den Rechner neu starten müsst, damit die Treiber vollständig freigeschaltet sind.
Zunächst müsst ihr aber eine schwierige Entscheidung treffen:


Falls euer Ubuntu keinen entsprechenden proprietären Treiber findet, wird die Aktivierung deutlich komplizierter. Je nachdem, welche Grafikkarte ihr verwendet, müsst ihr den Anweisungen in diesem Wiki folgen, um die Binärtreiber freizuschalten. Gerade als Linux-Anfänger kann das sehr kompliziert sein. Falls ihr Fragen zu diesem Schritt habt, dann könnt ihr sie in den Kommentaren in diesem Beitrag stellen.
==Windows parallel verwenden oder Windows löschen==
Ihr müsst euch entscheiden, ob ihr eure Windows-Installation auf der Festplatte lassen wollt oder komplett löscht und nur mit Linux arbeitet. Wenn man noch keine Linux-Erfahrungen hat, empfiehlt es sich, das vertraute Betriebssystem eine Weile zu behalten. Beim Start des Rechners kann man dann auswählen, welches OS man bootet. Im Gegensatz zu Windows bietet Ubuntu einen sogenannten Live-Modus. Darin kann man es ohne zu installieren einfach direkt vom Datenträger aus booten. Falls ihr allerdings wenig Platz auf euer Festplatte habt oder Windows einfach nicht mehr sehen könnt, dann löscht es und ersetzt es mit Ubuntu! Im Workshop behandele ich den Komplett-Umstieg, also den Fall, in dem ihr euch von Windows verabschiedet.


Falls ihr weitere Hardware habt, die noch nicht unterstützt wird, dann müsst ihr diese ebenfalls aktivieren. Google ist dabei euer Freund und Helfer. Gebt einfach den Produktnamen des entsprechenden Gerätes und Ubuntu ein. Die Suchmaschine spuckt oft ganz brauchbare Ergebnisse von Leuten aus, die genau die gleichen Probleme hatten wie ihr.
Diese Entscheidung ist jedem selbst überlassen. Doch wie auch immer ihr euch entscheidet, ihr solltet:


Habt ihr auch diesen Schritt gemeistert, könnt ihr jetzt die:
==Ein Backup der Daten machen==
Wer eine externe Festplatte, Platz auf einem Online-Speicher oder irgendwelche anderen Möglichkeiten hat seine Daten zu hinterlegen, sollte es machen. Zwar gibt es automatisierte Wege ein Backup all seiner wertvollen Bits und Bytes zu erstellen, aber ich sage immer: »Vertrau keinem Automatismus bei einer Aufgabe, die du selbst erledigen kannst«. Bei der Gelegenheit kann man auch sein verstaubtes Windows endlich mal ausmisten und nur die wirklich wichtigen Daten exportieren.


=Coole Optik aktivieren=
Man nehme einfach irgendeine Speichermöglichkeit und schiebe die entsprechenden Dateien vom Rechner dorthin. Wenn ihr nicht gerade Terabytes an Musik und Filmen auf den Festplatten rumliegen habt, sollte es keine Platzprobleme beim Backup geben. Eine externe HDD mit einem TByte Speicher kriegt man oft schon weit unter 70 Euro und eine solche Anschaffung lohnt sich alle Mal! Wie ihr eure Browser-Einstellungen migriert, erfahrt ihr in diesem Artikel. Bei Instant-Messengern wird es schon etwas schwieriger und man muss je nach Programm die Daten von Hand aus dem entsprechenden Verzeichnis sichern. Ich würde euch sowieso ans Herz legen, Meebo zu benutzen – nur so am Rande. Falls ihr weitere wichtige Programme mit migrieren möchtet, findet ihr auf dieser Seite praktische Anleitungen.
Falls ihr einen empfindlichen Magen habt und dem ganzen visuellen Schnick-Schnack nichts abgewinnen könnt, überspringt diesen Schritt und macht mit dem nächsten weiter!


Hand aufs Herz: Alles gratis, mehr Sicherheit, tolle neue Funktionen hin oder her. Der wahre Grund, warum man Linux verwendet, liegt oft in der fantastischen Optik und Benutzerführung. Doch diese ganzen Zuckerschmankerl sind nicht von Anfang an aktiviert und müssen erst eingeschaltet werden.
==Ubuntu herunterladen==
Klickt dazu mit der rechten Maustaste auf eine leere Stelle des Desktops und wählt die Option »Hintergrund der Arbeitsfläche ändern« aus. Dort klickt ihr ganz rechts oben auf den Reiter »Visuelle Effekte« und aktiviert die Option »Extra«.
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Nun öffnet ihr das Terminal mit »Anwendungen->Zubehör->Terminal«! Das ist sowas wie die Eingabeaufforderung von Linux, nur viel besser und teilweise leider unumgänglich. Dort gebt ihr ccsm ein. Das ist das Konfigurationsprogramm für die visuellen Effekte. Falls ihr eine Fehlermeldung erhaltet, dann kann es daran liegen, dass das Programm noch nicht installiert ist. An dieser Stelle zeigt sich übrigens eine der Stärken von Linux. Falls ihr die Anwendung nämlich braucht, dann könnt ihr sie einfach direkt über die Terminal-Konsole herunterladen indem ihr »sudo apt-get install ccsm« eingebt und mit eurem Passwort bestätigt. Falls euch dieser Schritt zu kompliziert ist, könnt ihr auch einfach auf »Anwendungen->Software-Center« klicken, dort nach »ccsm« suchen und per Mausklick installieren. Wie auch immer ihr euch entscheidet, ihr ruft das Programm auf, indem ihr im Terminal-Fenster ccsm eingebt
Zunächst einmal muss man für die Installation Ubuntu herunterladen. Das macht man auf der offiziellen Homepage. Ihr solltet euch für die 32- oder 64-Bit-Version entscheiden. Falls ihr mehr als 3 GByte RAM verwendet ist die 64-Bit-Version sehr zu empfehlen – entsprechender Prozessor vorausgesetzt. Im weiteren Workshop werde ich auf die 32ger eingehen.


In der Anwendung selbst gibt es wahnsinnig viele Einstellungsmöglichkeiten. Spielt ruhig ein wenig mit den Settings und sucht für euch eine Konfiguration, die passt. Den 3D-Würfel aktiviert ihr zum Beispiel mit einem Klick auf die Option »Desktop-Würfel«. Vorher solltet ihr jedoch die Zahl der Arbeitsflächen auf vier setzen. Das macht ihr in den »Allgemeinen Optionen« bei »Desktop-Größe«. Den Schieberegler für »Virtuelle horizontale Größe« auf vier setzen.
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Natürlich muss man sich auch jetzt noch nicht zufriedengeben. Ihr könnt euer Ubuntu noch weiter mit benutzerdefinierten Designs, Icons, Mauszeigern, Sounds und Startbildschirmen modifizieren. Alle nötigen Materialien dazu findet ihr bei Gnome-Look.org. Die Standard-Anwendung für die Fensterdarstellung nennt sich Metacity. Falls ihr also Fenster-Designs sucht, probiert es dort. Das Setup der benutzerdefinierten Designs ist denkbar einfach: Ihr klickt dazu wieder mit der rechten Maustaste auf den Desktop und wählt die Option »Hintergrund der Arbeitsfläche ändern« aus. Dort auf Thema und »Installieren« oder »Konfigurieren«.
Speichert die heruntergeladene ISO-Datei irgendwo auf eurer Festplatte! Jetzt kann man sich entscheiden, ob man diese mit einem Brennprogramm auf einen Rohling brennt. Man kann sie aber auch einfach:


Spielt ruhig mit den Designs und Einstellungen rum, bis ihr etwas gefunden habt, das euch gefällt.
==Auf einen USB-Stick kopieren==
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=Die häufigsten Fragen=
Dazu verwende ich ganz gerne »UNetbootin«. Ein kostenloses Programm, mit dem man bootfähige USB-Sticks erstellen kann. Man muss es nicht installieren und führt es einfach aus. Bei Distribution einfach »Ubuntu« und Version »9.10_Live« auswählen. Dann ein Häkchen bei »Image« setzen und die ISO-Datei durch einen Druck auf den Dreipunkt-Button auswählen – Datei heißt »ubuntu-9.10-desktop-i386.iso« oder so ähnlich. Nicht vergessen, den USB-Stick anzustecken und unten auszuwählen und schon kann es losgehen. Das Programm braucht eine Weile – die sollte man ihm lassen. Jetzt müsst ihr nur noch:
Linux und Windows sind sich zwar ähnlich, aber in manchen Dingen grundverschieden. Als Windows-Nutzer fühlt man sich anfangs ein wenig überfordert. Hier sind die wichtigsten Tipps:


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Software installieren: Im Gegensatz zu Windows wird die meiste Software nicht installiert, indem man sie herunterlädt und ein Setup-Programm ausführt. Das liegt daran, dass die meisten Anwendungen einen offenen Quellcode besitzen und erst kompiliert werden müssen. Die einfachste Möglichkeit für euch neue Apps aufzuspielen ist, in das »Software-Center« zu gehen und dort nach der gewünschten Software zu suchen. Die Auswahl ist gigantisch und komplett kostenlos. Falls doch mal irgendwas nicht auftauchen sollte, wie zum Beispiel Skype und Co., dann müsst ihr diese Apps direkt auf der Herstellerseite herunterladen und die dortigen Installationsanleitungen befolgen.
==Vom USB-Stick booten==
Du bist kein Administrator: Das Prinzip sollte euch schon von Vista und Windows 7 bekannt sein. Man arbeitet unter Ubuntu nicht standardmäßig als Administrator. Bestimmte Optionen aktiviert man erst, indem man sie durch sein Passwort freischaltet und einige Befehlseingaben im Terminal-Fenster erfordern Admin-Rechte. Dazu könnt ihr das Wörtchen »sudo« vor die Eingabe stellen, um diese mit erhöhten Rechten auszuführen.
In den Bios-Einstellungen kann man diese Option aktivieren. Meist ist sie unter Boot oder Datenträger versteckt – einfach mal ein bisschen durchklicken. Das Bios ruft ihr übrigens in den meisten Fällen durch einen Druck auf »Entfernen« oder »F2« auf. Sobald man den Einschaltknopf des Rechners gedrückt hat, im Sekundentakt auf diese Tasten einhämmern – das Verfahren hat sich bewährt. Falls ihr euch für die CD-Lösung entschieden habt, dann solltet ihr sicherstellen, dass der Rechner zuerst vom CD/DVD/Blu-ray-Laufwerk aus startet und nicht von der Festplatte. Nachdem man die Einstellung geändert hat, speichert man diese (einfach F10 drücken oder Escape). Bitte beachten, dass das Bios manchmal nur englische Tastaturen akzeptiert und dort die Z- und Y-Taste vertauscht sind.
Der Start-Button ist oben: Falls ihr ihn unten sucht, seid ihr falsch! Außerdem gibt es nicht nur einen Button, sondern gleich drei. Ihr könnt Symbole oben in der Leiste festsetzen, um diese schneller starten zu können.
 
Terminal-Steuerung: Mit »ls« oder »dir« könnt ihr euch alle Dateien und Ordner im aktuellen Verzeichnis anzeigen lassen. Mit »cd« geht ihr in ein bestimmtes Verzeichnis und mit »cd ..« eine Verzeichnisebene zurück. Ihr könnt auch mehrere Punkte setzen »cd .. .. ..«. Bedenkt, dass euer Desktop sich zum Beispiel unter »Home/[Benutzername]/Desktop« befindet. Die Musik auch entsprechend unter »Home/[Benutzername]/Musik« und so weiter.
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Formate: Linux ist nicht von Anfang an in der Lage, proprietäre Formate wie MP3, WMA und Co. abzuspielen. Die meisten Mediaplayer sind jedoch intelligent genug, um entsprechende Erweiterungen automatisch herunterzuladen. Einige Codecs lassen sich trotzdem nicht wiedergeben.
 
Windows-Programme ausführen: Ihr könnt ohne Mühe fast alle gängigen Windows-Programme ausführen und sogar Photoshop läuft bis Version CS3 ohne Probleme. Dazu sucht ihr im Software-Center einfach nach der Anwendung »Wine« und installiert diese. Das ist ein Windows-Emulator, der es euch erlaubt Exe-Dateien und andere Windowsspezifische Dinge auszuführen. Auch die meisten Spiele laufen damit, solange sie nicht brandneu sind.
Wie es weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Teil unseres Workshops. Darin beschäftigen wir uns mit der Installation des freien Betriebssystems.
Gnome und KDE: Linux ist ein freies System und so kann man es nach Belieben modifizieren. Das geht soweit, dass es sogar mehrere Plattformen für die Benutzeroberfläche gibt. Die meistgenutzten nennen sich Gnome und KDE. Falls ihr Ubuntu benutzt, setzt ihr automatisch auf Gnome. Es gibt auch eine KDE-Version von Ubuntu, die nennt sich Kubuntu.
 
Falls ihr weitere Fragen zu Ubuntu und dem Umstieg von Windows habt, dann könnt ihr diese einfach in den Kommentaren unter diesem Beitrag stellen. Viel Spaß mit dem neuen Betriebssystem! [Maxim Roubintchik]
*[[Workshop Teil 2: Linux für Jedermann – Ubuntu installieren|weiter zu Workshop Teil 2]]
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Aktuelle Version vom 11. Oktober 2011, 10:33 Uhr


Das Board mit Freiheiten




Ubuntu 9.10 ist seit einer Weile draußen und ist benutzerfreundlicher denn je. Zeit endlich mal einen Blick auf Linux zu werfen. Das OS und alle nötigen Programme sind kostenlos, Linux ist sicherer als Windows und sieht außerdem viel besser aus. Falls ihr von Windows kommt, haben wir für euch die wichtigsten Umstiegstipps und Überlebenshilfen zusammengetragen…

Viele Anwender sind mit Vista und Windows 7 unzufrieden und bleiben weiterhin bei Windows XP. Deswegen versuche ich in diesem Guide auf den Umstieg von XP auf Ubuntu 9.10 einzugehen. Wenn ihr von Vista oder 7 kommt, sollte der Vorgang ungefähr gleich aussehen. Der erste Teil behandelt die vorbereitenden Schritte unter dem gewohnten Betriebssystem – also Windows.

Windows auf den Umstieg vorbereiten

Linux und vor allem Ubuntu ist schon lange nicht mehr das Nerd-Betriebssystem. Trotzdem glauben die meisten Windows-Nutzer noch, dass die Arbeit unter Linux unheimlich kompliziert ist und man auf vieles verzichten muss. Das ist so nicht ganz richtig. Zwar wird man sich als Windows-Fan in vielen Punkten umstellen müssen, von Verzicht kann aber eigentlich keine Rede sein. Unter Ubuntu finden sich die wohlbekannten Anwendungen meist nur unter einem anderen Namen oder mit leicht abgeänderter Oberfläche. Das ist nicht weiter dramatisch, schließlich sind sie dafür kostenlos. Wenn ihr keinen Wert darauf legt die neuesten Games zu spielen, dann werdet ihr mit Ubuntu in den meisten Fällen sehr glücklich werden. Ältere Spiele laufen damit nämlich fast immer und der Rest versteht sich von selbst.

Viele Vorteile

Ubuntu:

  • ist kostenlos und die Software auch.
  • ist sicherer als Windows.
  • ist individuell anpassbar.
  • sieht besser aus und ist praktischer in der Steuerung.
  • ist nicht so Hardwarehungrig wie Windows.

Zunächst müsst ihr aber eine schwierige Entscheidung treffen:

Windows parallel verwenden oder Windows löschen

Ihr müsst euch entscheiden, ob ihr eure Windows-Installation auf der Festplatte lassen wollt oder komplett löscht und nur mit Linux arbeitet. Wenn man noch keine Linux-Erfahrungen hat, empfiehlt es sich, das vertraute Betriebssystem eine Weile zu behalten. Beim Start des Rechners kann man dann auswählen, welches OS man bootet. Im Gegensatz zu Windows bietet Ubuntu einen sogenannten Live-Modus. Darin kann man es ohne zu installieren einfach direkt vom Datenträger aus booten. Falls ihr allerdings wenig Platz auf euer Festplatte habt oder Windows einfach nicht mehr sehen könnt, dann löscht es und ersetzt es mit Ubuntu! Im Workshop behandele ich den Komplett-Umstieg, also den Fall, in dem ihr euch von Windows verabschiedet.

Diese Entscheidung ist jedem selbst überlassen. Doch wie auch immer ihr euch entscheidet, ihr solltet:

Ein Backup der Daten machen

Wer eine externe Festplatte, Platz auf einem Online-Speicher oder irgendwelche anderen Möglichkeiten hat seine Daten zu hinterlegen, sollte es machen. Zwar gibt es automatisierte Wege ein Backup all seiner wertvollen Bits und Bytes zu erstellen, aber ich sage immer: »Vertrau keinem Automatismus bei einer Aufgabe, die du selbst erledigen kannst«. Bei der Gelegenheit kann man auch sein verstaubtes Windows endlich mal ausmisten und nur die wirklich wichtigen Daten exportieren.

Man nehme einfach irgendeine Speichermöglichkeit und schiebe die entsprechenden Dateien vom Rechner dorthin. Wenn ihr nicht gerade Terabytes an Musik und Filmen auf den Festplatten rumliegen habt, sollte es keine Platzprobleme beim Backup geben. Eine externe HDD mit einem TByte Speicher kriegt man oft schon weit unter 70 Euro und eine solche Anschaffung lohnt sich alle Mal! Wie ihr eure Browser-Einstellungen migriert, erfahrt ihr in diesem Artikel. Bei Instant-Messengern wird es schon etwas schwieriger und man muss je nach Programm die Daten von Hand aus dem entsprechenden Verzeichnis sichern. Ich würde euch sowieso ans Herz legen, Meebo zu benutzen – nur so am Rande. Falls ihr weitere wichtige Programme mit migrieren möchtet, findet ihr auf dieser Seite praktische Anleitungen.

Ubuntu herunterladen

Zunächst einmal muss man für die Installation Ubuntu herunterladen. Das macht man auf der offiziellen Homepage. Ihr solltet euch für die 32- oder 64-Bit-Version entscheiden. Falls ihr mehr als 3 GByte RAM verwendet ist die 64-Bit-Version sehr zu empfehlen – entsprechender Prozessor vorausgesetzt. Im weiteren Workshop werde ich auf die 32ger eingehen.

Speichert die heruntergeladene ISO-Datei irgendwo auf eurer Festplatte! Jetzt kann man sich entscheiden, ob man diese mit einem Brennprogramm auf einen Rohling brennt. Man kann sie aber auch einfach:

Auf einen USB-Stick kopieren

Dazu verwende ich ganz gerne »UNetbootin«. Ein kostenloses Programm, mit dem man bootfähige USB-Sticks erstellen kann. Man muss es nicht installieren und führt es einfach aus. Bei Distribution einfach »Ubuntu« und Version »9.10_Live« auswählen. Dann ein Häkchen bei »Image« setzen und die ISO-Datei durch einen Druck auf den Dreipunkt-Button auswählen – Datei heißt »ubuntu-9.10-desktop-i386.iso« oder so ähnlich. Nicht vergessen, den USB-Stick anzustecken und unten auszuwählen und schon kann es losgehen. Das Programm braucht eine Weile – die sollte man ihm lassen. Jetzt müsst ihr nur noch:

Vom USB-Stick booten

In den Bios-Einstellungen kann man diese Option aktivieren. Meist ist sie unter Boot oder Datenträger versteckt – einfach mal ein bisschen durchklicken. Das Bios ruft ihr übrigens in den meisten Fällen durch einen Druck auf »Entfernen« oder »F2« auf. Sobald man den Einschaltknopf des Rechners gedrückt hat, im Sekundentakt auf diese Tasten einhämmern – das Verfahren hat sich bewährt. Falls ihr euch für die CD-Lösung entschieden habt, dann solltet ihr sicherstellen, dass der Rechner zuerst vom CD/DVD/Blu-ray-Laufwerk aus startet und nicht von der Festplatte. Nachdem man die Einstellung geändert hat, speichert man diese (einfach F10 drücken oder Escape). Bitte beachten, dass das Bios manchmal nur englische Tastaturen akzeptiert und dort die Z- und Y-Taste vertauscht sind.

Wie es weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Teil unseres Workshops. Darin beschäftigen wir uns mit der Installation des freien Betriebssystems.