Unix: Unterschied zwischen den Versionen

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UNIX ist ein Mehrbenutzer-Betriebssystem. Es wurde im August 1969 von Bell Laboratories zur Unterstützung der Softwareentwicklung entwickelt.
 
UNIX wurde im August 1969 von Bell Laboratories zur Unterstützung der Softwareentwicklung entwickelt.


Unix steht heutzutage allgemein für Betriebssysteme, die entweder ihren Ursprung im Unixsystem von AT&T (ursprünglich Bell Laboratories) der 1970er haben oder dessen Konzepte implementieren.
Unix steht heutzutage allgemein für Betriebssysteme, die entweder ihren Ursprung im Unixsystem von AT&T (ursprünglich Bell Laboratories) der 1970er haben oder dessen Konzepte implementieren.
UNIX ist eine eingetragene Marke der Open Group.


Da UNIX eine eingetragene Marke der Open Group ist, dürfen nur zertifizierte Systeme den Namen UNIX führen. Dennoch ordnet man auch Betriebssysteme, die z. B. den Linux-Kernel benutzen, der Unixfamilie zu, obwohl Linux nicht konform zum Standard ist. In der Fachliteratur verwendet man üblicherweise Unix als Bezeichnung für unixartige Systeme, während man UNIX (in Großbuchstaben oder Kapitälchen) zur Kennzeichnung zertifizierter Systeme nutzt.
Einige Systeme wie GNU, Linux oder QNX sind im historischen Sinne keine Unixderivate, da sie nicht auf dem ursprünglichen Unixquelltext basieren, sondern separat entwickelt wurden. Sie sind jedoch trotzdem unixoide Systeme, da sie die für Unix typischen Betriebssystemfunktionen implementieren. Einen Sonderfall stellt BSD dar, das zwar ursprünglich auf Bell-Labs-Quelltexten beruhte, seit Mitte der 1990er jedoch von einer losen Gemeinschaft von Programmierern vollständig umgeschrieben wurde, so dass es mittlerweile frei von dem ursprünglichen, urheberrechtlich geschützten Programmcode ist.
 
Zu all diesen Systemen, die in Unix-Derivate und unixoide Betriebssysteme eingeteilt werden können, zählen zum Beispiel die BSD-Systeme, HP-UX (Hewlett-Packard), DG/UX (Data General), AIX (IBM), IRIX (Silicon Graphics), Solaris (Oracle) und Mac OS X (Apple).
 
Einige andere Systeme wie GNU, Linux oder QNX sind im historischen Sinne keine Unixderivate, da sie nicht auf dem ursprünglichen Unixquelltext basieren, sondern separat entwickelt wurden. Sie sind jedoch trotzdem unixoide Systeme, da sie die für Unix typischen Betriebssystemfunktionen implementieren. Einen Sonderfall stellt BSD dar, das zwar ursprünglich auf Bell-Labs-Quelltexten beruhte, seit Mitte der 1990er jedoch von einer losen Gemeinschaft von Programmierern vollständig umgeschrieben wurde, so dass es mittlerweile frei von dem ursprünglichen, urheberrechtlich geschützten Programmcode ist.


==Das Betriebssystem UNIX==
==Das Betriebssystem UNIX==
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==Das UNIX-Dateisystem==
==Das UNIX-Dateisystem==
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Wie wir bereits gesehen haben, befindet sich unter den elementarsten Diensten jedes Betriebssystems die Dateiverwaltung. Dateien müssen erzeugt, verändert, abgespeichert, umbenannt und gelöscht werden. Ferner muß der zugang zu Ihnen den anderen Benutzern des Rechners ermöglicht oder verweigert werden.
Wie wir bereits gesehen haben, befindet sich unter den elementarsten Diensten jedes Betriebssystems die Dateiverwaltung. Dateien müssen erzeugt, verändert, abgespeichert, umbenannt und gelöscht werden. Ferner muß der zugang zu Ihnen den anderen Benutzern des Rechners ermöglicht oder verweigert werden.
Das UNIX-System hat für viele spätere Systeme in diesem Bereich Maßstäbe gesetzt und ist auf Workstations zum de-facto-Standard geworden.
Das UNIX-System hat für viele spätere Systeme in diesem Bereich Maßstäbe gesetzt und ist auf Workstations zum de-facto-Standard geworden.
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*etc : Sonstige Systemdateien
*etc : Sonstige Systemdateien


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UNIX ist ein Mehrbenutzersystem. Das Dateisystem jedes Benutzers ist ein Unterbaum des globalen Dateisystems, meist direkt unter dem Verzeichnis usr angehängt. Die Wurzel dieses Benutzer-Dateibaumes heißt auch home directory des Benutzers.


UNIX ist ein Mehrbenutzersystem. Das Dateisystem jedes Benutzers ist ein Unterbaum des globalen Dateisystems, meist direkt unter dem Verzeichnis usr angehängt. Die Wurzel dieses Benutzer-Dateibaumes heißt auch home directory des Benutzers.
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Aktuelle Version vom 3. November 2012, 10:50 Uhr


Das Board mit Freiheiten





UNIX wurde im August 1969 von Bell Laboratories zur Unterstützung der Softwareentwicklung entwickelt.

Unix steht heutzutage allgemein für Betriebssysteme, die entweder ihren Ursprung im Unixsystem von AT&T (ursprünglich Bell Laboratories) der 1970er haben oder dessen Konzepte implementieren. UNIX ist eine eingetragene Marke der Open Group.

Einige Systeme wie GNU, Linux oder QNX sind im historischen Sinne keine Unixderivate, da sie nicht auf dem ursprünglichen Unixquelltext basieren, sondern separat entwickelt wurden. Sie sind jedoch trotzdem unixoide Systeme, da sie die für Unix typischen Betriebssystemfunktionen implementieren. Einen Sonderfall stellt BSD dar, das zwar ursprünglich auf Bell-Labs-Quelltexten beruhte, seit Mitte der 1990er jedoch von einer losen Gemeinschaft von Programmierern vollständig umgeschrieben wurde, so dass es mittlerweile frei von dem ursprünglichen, urheberrechtlich geschützten Programmcode ist.

Das Betriebssystem UNIX

Im Prinzip liefert das Betriebssystem eine hardwareunabhängige Schnittstelle zum Rechner. Dennoch sind Betriebssysteme von den Stärken und Schwächen oder von besonderen Fähigkeiten spezieller CPUs beeinflusst. So sind Betriebssysteme wie MS-DOS, Windows 9x, Windows 2000 und Windows XP nur auf Rechnern einer Bauart (x86 Architektur) verfügbar, während andere Betriebssysteme wie UNIX und Windows NT auf vielen Hardware-Plattformen (darunter ebenfalls die x86-Architektur) verfügbar sind.

Auf Workstations und im wissenschaftlichen Umfeld dominiert seit Anfang der 80iger Jahre das Betriebssystem UNIX. Auf PCs gewinnt der frei erhältliche UNIX-Abkömmling LINUX immer mehr an Bedeutung. Aufgrund der weiten Verbreitung von UNIX (und LINUX) untersuchen wir hier exemplarisch die wichtigsten Merkmale dieses Betriebssystems.

Das UNIX-Dateisystem

Wie wir bereits gesehen haben, befindet sich unter den elementarsten Diensten jedes Betriebssystems die Dateiverwaltung. Dateien müssen erzeugt, verändert, abgespeichert, umbenannt und gelöscht werden. Ferner muß der zugang zu Ihnen den anderen Benutzern des Rechners ermöglicht oder verweigert werden. Das UNIX-System hat für viele spätere Systeme in diesem Bereich Maßstäbe gesetzt und ist auf Workstations zum de-facto-Standard geworden.

Das UNIX-Dateisystem ist als Baum organisiert. Die Dateisysteme der einzelnen Benutzer sind Unterbäume des globalen Dateibaumes. Die Wurzel dieses Baumes ist das so genannte root-Verzeichnis. Dieses wird mit einem Schrägstrich "/" abgekürzt. Die inneren Knoten sind Unterverzeichnisse, die Blätter sind die eigentlichen Dateien. In UNIX zählt man auch die Verzeichnisse zu den Dateien.

Schließlich werden auch Geräte (Drucker, Terminals, Platten, Maus) logisch wie Dateien behandelt (sog. special files):

Will man etwas auf den Bildschirm ausgeben, schreibt man einfach in die zugeordnete Datei. In diese Datei kann man nur schreiben. Will man eine Tastatur-Eingabe verarbeiten, liest man die der Tastatur zugeordnete Datei. Aus dieser Datei kann man nur lesen. Löscht man diese Dateien, so kann man das zugehörige Gerät nicht mehr ansprechen.

Diese Philosophie hat den Vorteil der Einfachheit. Wenn der Benutzer weiß, wie er ein Datum in eine Datei schreibt, weiß er auch, wie er es druckt!

Für die Organisation des UNIX-Dateibaums haben sich gewisse Konventionen eingebürgert. Unter den Kind-Knoten des Wurzelverzeichnisses befinden sich meist einige Unterverzeichnisse mit folgender Bedeutung:

  • bin : Systemdateien (binär)
  • dev : Gerätedateien (devices)
  • lib : Bibliotheken (libraries)
  • usr : Benutzerdateien (user)
  • etc : Sonstige Systemdateien

UNIX ist ein Mehrbenutzersystem. Das Dateisystem jedes Benutzers ist ein Unterbaum des globalen Dateisystems, meist direkt unter dem Verzeichnis usr angehängt. Die Wurzel dieses Benutzer-Dateibaumes heißt auch home directory des Benutzers.