HbbTV: Unterschied zwischen den Versionen

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Bereits seit Ende 2010 bieten ITT und Philips HbbTV-fähige TV-Geräte in Deutschland an.
Bereits seit Ende 2010 bieten ITT und Philips HbbTV-fähige TV-Geräte in Deutschland an.
==Allgemeines==
In den Medien geistert seit geraumer Zeit eine neue Abkürzung umher: „HbbTV®“. Was wie ein neuer TV-Sender klingt, ist in Wahrheit ein Anwärter auf eine kleine TV-Revolution.  Die Technik hinter den unscheinbaren fünf Buchstaben, könnte das Fernsehen bald für alle interaktiver, farbenfroher und unterhaltsamer machen. Hier erfahren Sie alles Wichtige zu HbbTV®, welches immer häufiger auch unter dem Begriff "Smart TV" geführt wird. Was es bietet, was es kostet, welche Sender den Service bieten und welche Hardware nötig ist ...
==Anwendungsbeispiel für HbbTV® – So viel interessanter kann TV sein!==
Sie schauen eine beliebte Kochsendung. Mitten drin wird von einem hervorragenden Wein gesprochen, der Sie interessiert. Parallel wird  das passende Gericht im Fernsehen gebrutzelt. Jetzt könnte der Sender den Zuschauern interessante Details liefern. Mit Hbb-TV wird die Funktionalität, die Sie bereits vom Videotext kennen, in die Moderne befördert. Ein Druck per Fernbedienung auf den „Red Button“ und der Sender präsentiert auf dem TV-Schirm Zusatzinfos (vielleicht sogar mit Bestellmöglichkeit) zum Wein und dem Gericht. Das Rezept erscheint hochauflösend bebildert und mit zusätzlichen Informationen und Videos gespickt…
So in etwa könnten HbbTV®-Services künftig ausschauen. Möglich ist jedenfalls mit dem neuen Standard enorm viel. Doch es wird sicher eine Weile dauern, bis die technischen Möglichkeiten ausgereizt werden. Bisher ist HbbTV® eher noch eine Art "multimedialer und erweiterter Videotext".


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 7. November 2011, 15:35 Uhr


Das Board mit Freiheiten



Hybrid broadcast broadband TV (HbbTV) ist eine paneuropäische Initiative, die unter Verwendung offener Standards Fernsehprogramme und Mehrwertangebote aus dem Internet verbindet. Das Konsortium setzt sich zusammen aus den Rundfunksendern Canal+, France Television und TF1, dem Institut für Rundfunktechnik, dem Satellitenbetreiber SES ASTRA sowie den Softwareunternehmen ANT und OpenTV. Unterstützer sind zahlreiche andere Unternehmen und Institutionen. HbbTV gilt derzeit als aussichtsreichste Entwicklung im Bereich Hybrid-TV. Generell gibt es derzeit drei Verfahren der Verknüpfung von TV und Internet auf Fernsehempfangsgeräten:

  • die an HbbTV angelehnten CE-HTML-Lösungen wie bei NetTV von Philips (iDTV), dem neuen iCord HD+ von Humax (Sat-Receiver mit Festplattenrecorder und Web-Portal) oder der Set-Top-Box von VideoWeb (Sat-Receiver mit Internetzugang und eigenen Videoangeboten),
  • Portallösungen mit anderen Standards (etwa Java bei Viera Cast von Panasonic)
  • Widget-Lösungen wie AQUOS NET+ von Sharp und Applicast von Sony bzw. Internet@TV von Samsung.

Intention

Mit HbbTV lassen sich auf Grundlage von CE-HTML (Consumer Electronics Hypertext Markup Language) als Basistechnologie - der für Unterhaltungselektronik (CE) entwickelten Variante von HTML - Fernsehprogramme und Internetinhalte auf einem TV-Bildschirm darstellen. Die dabei verwendete Technik orientiert sich an den Standards und Internet-Technologien von Open IPTV Forum (OIPF), Consumer Electronic Association (CEA), Digital Video Broadcasting (DVB) und World Wide Web Consortium (W3C). Die Version 1.1.1 der HbbTV-Spezifikation ist Ende 2009 beim ETSI unter der Referenznummer ETSI TS 102 796 eingereicht und am 11. Juni 2010 durch das ETSI publiziert worden.

Funktionalität

HbbTV ermöglicht eine inhaltliche Verknüpfung von Rundfunk- und Internetinhalten. Um dies zu realisieren, wird in das Rundfunksignal eine Signalisierung eingefügt (AIT-Tabelle). Diese AIT-Tabelle wird vom Empfänger ausgelesen, und enthält in der Regel eine URL auf eine spezielle HTML-Seite, die über die beim Zuschauer zusätzlich vorhandene Internetverbindung geladen wird. Diese HTML-Seiten werden gewöhnlich mit Hilfe der roten Farbtaste der Fernbedienung sichtbar geschaltet.

Damit lassen sich TV-Editionen der Mediatheken starten, damit Sendungen zeitversetzt vom Zuschauer abgerufen werden können. Auch für den Teletext ergeben sich mit Optionen für Abbildungen und Grafiken sichtlich bessere Darstellungen im Zeitalter des hochauflösenden Fernsehens. Die HTML-Umgebung ermöglicht dabei eine ganze Reihe von neuen Funktionalitäten: Ein verkleinertes Fernsehbild kann in HTML-Seiten integriert werden und von der HTML-Seite kann direkt auf ein anderes Fernsehprogramm umgeschaltet werden. Darüber hinaus lassen sich synchron zum Fernsehprogramm Menüfunktionen und Nachrichtenticker transparent über das laufende Fernsehbild legen.

HbbTV soll sicherstellen, dass die Integrität der Rundfunkprogramme im laufenden Programm nicht durch unkontrollierte Internetdienste beeinträchtigt wird. Zugleich gibt es aber Portale von Geräteherstellern wie Philips, auf denen drei Dutzend andere Inhalteanbieter wie Bild.de ihre in CE-HTML konfektionierten Online-Angebote auf dem TV-Bildschirm abrufbar machen. NetTV von Philips bietet zusätzlich die Möglichkeit, eine selbstgewählte URL einzugeben und damit freien Webzugang. Bei anderen Portalen wie Viera Cast von Panasonic müssen die Sender und andere Inhalteanbieter ihre Angebote nicht nur in Java programmieren, sondern auch noch eine Vereinbarung mit Panasonic abschließen, um auf das Portal zu kommen. Dies stößt zum Teil bei Programmveranstaltern auf Ablehnung. Noch größer ist allerdings die Kritik der deutschen TV-Veranstalter an den so genannten Widget-Lösungen. Diese ermöglichen den Nutzern, das laufende TV-Programm mit Anwendungen aus dem Internet etwa Yahoo und Youtube zu überlagern.

Für die Harmonisierung der verschiedenen Hybrid-TV-Lösungen engagiert sich seit Frühjahr 2009 eine Arbeitsgruppe der Deutschen TV-Plattform (www.tv-plattform.de). Bisher sollen schon fast eine Million Hybrid-Geräte (die aber zum großen Teil nicht der HbbTV Norm entsprechen) am deutschen Markt verkauft worden sein (Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung - GfK). Auch die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik gfu geht von großem Wachstumspotential für Hybrid-TV aus.

Das Angebot der ARD inklusive aller Dritten Programme sowie Arte ist schon um HbbTV erweitert worden. Das ZDF und Anixe planen eine Umsetzung in Kürze bzw. bieten HbbTV schon eingeschränkt an.

Auch private Sender wie RTL, SAT.1, Pro7 zeigen ab Beginn der IFA 2010 HbbTV-Inhalte auf ihren Kanälen. Bei SAT.1 und Pro7 soll darin auch Maxdome, ein großes Online-Video-Portal, verlinkt bzw. demonstriert werden.

Produkte mit HbbTV

Für die Internationale Funkausstellung 2010 haben schon zwölf Hersteller HbbTV-fähige Geräte angekündigt, die bis zum ersten Quartal 2011 auf den Markt kommen sollen.

Bereits seit Ende 2010 bieten ITT und Philips HbbTV-fähige TV-Geräte in Deutschland an.


Allgemeines

In den Medien geistert seit geraumer Zeit eine neue Abkürzung umher: „HbbTV®“. Was wie ein neuer TV-Sender klingt, ist in Wahrheit ein Anwärter auf eine kleine TV-Revolution. Die Technik hinter den unscheinbaren fünf Buchstaben, könnte das Fernsehen bald für alle interaktiver, farbenfroher und unterhaltsamer machen. Hier erfahren Sie alles Wichtige zu HbbTV®, welches immer häufiger auch unter dem Begriff "Smart TV" geführt wird. Was es bietet, was es kostet, welche Sender den Service bieten und welche Hardware nötig ist ...


Anwendungsbeispiel für HbbTV® – So viel interessanter kann TV sein!

Sie schauen eine beliebte Kochsendung. Mitten drin wird von einem hervorragenden Wein gesprochen, der Sie interessiert. Parallel wird das passende Gericht im Fernsehen gebrutzelt. Jetzt könnte der Sender den Zuschauern interessante Details liefern. Mit Hbb-TV wird die Funktionalität, die Sie bereits vom Videotext kennen, in die Moderne befördert. Ein Druck per Fernbedienung auf den „Red Button“ und der Sender präsentiert auf dem TV-Schirm Zusatzinfos (vielleicht sogar mit Bestellmöglichkeit) zum Wein und dem Gericht. Das Rezept erscheint hochauflösend bebildert und mit zusätzlichen Informationen und Videos gespickt… So in etwa könnten HbbTV®-Services künftig ausschauen. Möglich ist jedenfalls mit dem neuen Standard enorm viel. Doch es wird sicher eine Weile dauern, bis die technischen Möglichkeiten ausgereizt werden. Bisher ist HbbTV® eher noch eine Art "multimedialer und erweiterter Videotext".

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