Anacron

Aus Zebradem WIKI
Zur Navigation springenZur Suche springen

Das Board mit Freiheiten




anacron ist ein Computerprogramm ähnlich cron, das allerdings nicht voraussetzt, dass der Computer rund um die Uhr läuft. Anacron kann Jobs z.B. jede Stunde, jeden Tag, jede Woche etc. ausführen, auch wenn der Computer nicht ununterbrochen läuft. Die Original-Implementierung wurde in Perl von Christian Schwarz geschrieben, die aktuelle Implementierung in C stammt von Itai Tzur. anacron ist freie Software unter der GNU General Public License (GPL)

Vorteile gegenüber Cron

Cron wird genutzt, um regelmäßig (z.B. jede Nacht um 01:00 Uhr, um tagsüber möglichst viel Rechenleistung normalen Nutzern zur Verfügung zu stellen) eine Aktion auszuführen, beispielsweise das Archivieren und Komprimieren von Logdateien. Auf rund um die Uhr laufenden Servern ist das kein Problem, jedoch stellt sich für Desktop-Computer die Frage, wie cron auf einem ausgeschalteten Computer mitten in der Nacht eine solche Aufgabe ausführen kann. Wird der Computer beispielsweise um 20:00 Uhr aus- und am nächsten Tag um 08:00 Uhr wieder eingeschaltet, so kümmert sich cron nicht um eventuell verstrichene Cronjobs. Anacron bemerkt die fehlende Ausführung eines Jobs (keines Cronjobs, Anacron besitzt eine eigene Crontab) und versucht, die Jobs so nahe wie möglich am eigentlichen Zeitpunkt auszuführen. Anacron ist eine Cron-Ergänzung, erfordert also eine installierte Cron-Version, und wird hauptsächlich auf Desktop-Computern oder Notebooks eingesetzt.


Nachteile gegenüber Cron

Einer der größten Nachteile von anacron ist, dass nur der Systemadministrator (root) anacron-Jobs definieren kann. Normale Nutzer können jedoch at nutzen, um Aktionen garantiert zu einem bestimmten Zeitpunkt auszuführen. Eine fehlende Ausführung wird bei laufender Maschine nachgeholt. Außerdem ist anacron nur in der Lage, einmal täglich oder seltener Programme zu starten (dieser Nachteil relativiert sich insofern, als bei häufigerer Ausführung auch Cron genügen kann). Im Gegensatz dazu ist Cron in der Lage, Jobs in Intervallen von einer Minute bis jährlich auszuführen. Wird das System nach Mitternacht hochgefahren, so werden die verpassten täglichen Jobs (die um Mitternacht ausgeführt werden sollten) nach einer benutzerdefinierten Zeitspanne nach Start ausgeführt. Die verpassten Jobs werden nicht gleichzeitig, sondern nacheinander (sequenziell) ausgeführt. Zwar kann eingestellt werden, dass die Jobs gleichzeitig (parallel) ausgeführt werden, jedoch kann eine solche Einstellung dazu führen, dass CPU, Festplatte oder Arbeitsspeicher so stark beansprucht werden (z.B. beim Aktualisieren eines Dateiindex'), dass den regulären Nutzern diese Ressourcen fehlen.