WLAN-Tuning: Besser, stärker und schneller

Aus Zebradem WIKI
Zur Navigation springenZur Suche springen

Das Board mit Freiheiten





Zebradem Fritzbox Wiki >> FRITZ!Box-Modelle >> WLAN-Tuning: Besser, stärker und schneller Magyar, Nederlands, Italiano, English
Community Modelle Freetz Fritzbox Tipps & Tricks

FRITZ!Box-Familie Verwandtschaft Telekom-Derivate Sonstige Derivate andere Anbieter

Ein Funknetzwerk ist schnell aufgebaut, aber dann fängt die Bastelei erst an. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die optimale Datenrate und beste Reichweite für Ihr WLAN erreichen.

[ATTACH=CONFIG]11379[/ATTACH] Auf Werkseinstellung laufen Router selten optimal. Wir verraten, wo Sie anpacken müssen

Bevor es an die Verbesserung der Leistung im WLAN gehen kann, sollten Sie wissen, wie schnell das Netzwerk wirklich ist. Auch wenn die Funkstandards 802.11g und 802.11n Übertragungsraten von 54 MBit/s beziehungsweise 200 MBit/s versprechen, so bedeutet das nicht, dass die Übertragungsraten wirklich zur Verfügung stehen. Paket-Header und Fehlerkorrektur reduzieren den tatsächlichen Datendurchsatz kräftig. Dazu kommen weitere ungünstige Einflüsse wie ein schlecht gewählter Standort des WLAN-Routers, abschirmende Decken und Wände sowie Störungsquellen wie andere WLANs in der Nähe oder elektrische Geräte. Beim Standard 802.11g sind daher in der Praxis oft nur etwa 24 MBit/s zu erreichen, bei 802.11n sind es rund 200 MBit/s.

[ATTACH=CONFIG]11380[/ATTACH] Mit dem LAN Speed Test brauchen Sie nur einen anderen Windows-PC mit einer Freigabe als Gegenstelle, um die Übertragungsrate über einen kurzen Zeitraum zu messen

[B][U]1. Wie schnell ist das WLAN wirklich? [/U][/B]

Um die tatsächliche Übertragungsrate im WLAN zu messen, hilft die Freeware-Version von LAN Speed Test . Sie benötigen für den Test zwei Windows-PCs, um über das WLAN eine Verbindung zu einer Netzwerkfreigabe aufzubauen. LAN Speed Test erstellt dann dort eine Datei mit 20 MB Größe und misst die durchschnittliche Übertragungsrate. Der Vorteil des Tools ist, dass es schnell und einfach ohne Installation und Konfiguration funktioniert. Voraussetzung ist nur eine Freigabe auf einem anderen Windows-PC. Die Messung ist aber immer nur eine Momentaufnahme.

Für den gehobenen Anspruch und für längere Messungen bietet sich die Freeware Netstress an. Auch für dieses Programm brauchen Sie zwei Windows-PCs, auf denen Sie jeweils Netstress installieren und starten. Bevor die Messung beginnen kann, erlaubt Netstress den Netzwerkzugriff durch die Windows-Firewall hindurch. In der Menüzeile oben wählen Sie auf beiden PCs im Feld "Remote Receiver IP" jeweils die IP-Adresse des anderen PCs als Gegenstelle aus und klicken dann auf "Start", um den Test zu starten. Wichtig: Netstress muss auf beiden PCs laufen.

[ATTACH=CONFIG]11381[/ATTACH] Microsoft bietet ein Browser-basiertes Tool an, das per Active-X eine Reihe von Tests startet und beispielsweise mehrere Dutzend Verbindungen aufbaut.

[B][U]2. WLAN-Router im Stresstest [/U][/B]

Ein Router sollte stabil arbeiten und auch bei vielen gleichzeitigen Verbindungen nicht schlappmachen. Manche Router stürzen zum Beispiel ab, wenn Sie intensiv Peer-to-Peer-Tauschbörsen nutzen, da die bescheidene Hardware mancher Router mit mehreren Dutzend ein- und ausgehender Verbindungen nicht klarkommt. Wie stabil Ihr Router unter Stress arbeitet, können Sie online im Internet Explorer mit dem Microsoft Internet Connectivity Evaluation Tool prüfen. Dazu installiert die Webseite auf dem PC erst noch ein unvermeidliches ActiveX-Add-on. Das Tool prüft mehrere Punkte: Neben einem Test von einigen Minuten Dauer mit 80 gleichzeitigen Verbindungen testet es auch den Status von UPnP (Universal Plug’n’Play) und NAT (Network Address Translation) auf Ihrem Router. Im Prinzip funktioniert der englischsprachige Test auf allen Windows-Versionen. Einige der Tests wie der TCP-High-Performance- Test laufen aber erst unter Windows Vista.

[B][U]3. Auf einheitliche Standards achten[/U][/B]

Ein echter Bremsklotz im WLAN sind alte 802.11b-Komponenten: Selbst wenn diese gerade nichts übertragen, müssen die anderen WLAN-Teilnehmer aus Kompatibilitätsgründen auf sie warten. Eine einzige Netzwerkkomponente mit 802.11b kann deshalb das gesamte WLAN ausbremsen. Es ist deshalb höchste Zeit, solche Uralt-Komponenten auszumustern. Auch der von Routern oft angebotene 802.11b/g Mixed Mode ist nicht empfehlenswert. Bei gemischten Netzen mit g- und n-Standard tritt der Bremseffekt dagegen kaum auf.

[B][U]4. Den besten Standort für das WLAN finden[/U][/B]

Wände, Türen und auch Möbel beeinträchtigen das elektrische Feld des WLAN und können sogar für tote Winkel sorgen. In diesen Szenarien lohnt es sich deshalb, den Access Point anders auszurichten und zu verschieben, da auch kleine Änderungen große Auswirkungen haben können. Um die beste Position zu finden, messen Sie währenddessen auf dem Laptop die Signalstärke des WLAN. Dazu eignet sich etwa das Freeware-Tool Wireless Net View . Die Applikation zeichnet die Verbindungsstärke auf und ist ein guter Indikator für die Signalqualität, ohne dabei anspruchsvoll bei der Bedienung zu sein.

[ATTACH=CONFIG]11382[/ATTACH] Das Freeware-Programm Wireless Net View bietet eine Übersicht über alle erreichbaren Funknetzwerke in der Nähe mit laufender Aktualisierung der Netzwerkparameter und der Sendeleistung

Etwas komplizierter, aber weitaus mächtiger arbeitet das Shareware-Tool Wirelessmon. Es zeichnet unter anderem Graphen zur Signalstärke und kann Messpunkte mit GPS-Koordination versehen und kartographieren. Mit 24 Dollar hat der Funktionsumfang seinen Preis, wobei das Shareware-Programm 30 Tage lang kostenlos genutzt werden darf.

[B][U]5. Kanal auswählen und Interferenzen vermeiden [/U][/B]

Der Frequenzbereich in Europa ist in dreizehn Kanäle aufgeteilt, damit sich nahe beieinanderliegende WLANs nicht stören. Soll ein WLAN funktionieren, müssen sämtliche beteiligten Geräte in einem Netz denselben Kanal benutzen. Weil die Funkkanäle eng nebeneinanderliegen und sich überlappen, sollten Sie bei fremden WLANs in Reichweite mindestens drei Kanäle Abstand halten. Funkt also beispielsweise ein WLAN auf Kanal 1, sollte ein zweites WLAN Kanal 4 benutzen. In dicht bebauten Gegenden und in mehrstöckigen Wohnhäusern ist oft kein Kanal mehr frei und die WLANs drängen sich auf dem Frequenzband geradezu. In diesem Fall sollten Sie das eigene WLAN auf den gleichen Kanal legen wie das stärkste fremde WLAN. Denn in dieser Situation greift die Fehlerkorrektur moderner Router und Access Points deutlich besser, als wenn sich eng benachbarte WLAN-Sender stören. Die Belegung der Kanäle zeigen die unter Punkt 4 vorgestellten Tools.

[B][U]6. Dual-Band-Router: Auf 5 GHz ausweichen [/U][/B]

Wenn das Frequenzband bereits zu dicht mit WLANs belegt ist, können Sie mit neuer Hardware auf andere Frequenzen ausweichen: Die Lösung sind 11n-Router, die sowohl auf 2,4-GHz-Band als auch auf dem 5-GHz-Band funken. Die Hersteller bezeichnen diese Produkte als simultane Dual-Band-Router (beispielsweise Linksys WRT610N und Netgear WNDR3300) oder als Parallelband-Router (etwa D-Link DIR-855). Der Frequenzbereich um 5 GHz für 802.11n ist aktuell weniger störanfällig, da momentan 5-GHz-WLAN-Geräte noch nicht besonders weit verbreitet sind. Natürlich muss auch der WLAN-Client die 5-GHz-Übertragung unterstützen.

[B][U]7. IPv6 abschalten für mehr Geschwindigkeit[/U][/B]

[ATTACH=CONFIG]11383[/ATTACH] Windows Vista und 7 arbeiten bereits standardmäßig mit IPv6. Es lohnt sich meist, die Unterstützung in den Adaptereinstellungen abzuschalten, um das Netzwerk zu entlasten

Das zukünftige IPv6 spielt in Heimnetzwerken bisher kaum eine Rolle. Aktuelle Betriebssysteme wie Windows Vista und Windows 7 sprechen bereits IPv6 und arbeiten im Dual-Stack-Betrieb mit beiden Protokollen. Der Haken dabei ist, dass einige Router und andere Netzwerk-Hardware auf IPv6-Pakete mit längeren Antwortzeiten und schlechterem Datendurchsatz reagieren. Wer IPv6 nicht zwingend benötigt, sollte das Protokoll aus diesem Grund vorerst in seinem Netzwerk abschalten.

Unter Windows Vista/7 öffnen Sie dazu das "Netzwerk und Freigabecenter". Im folgenden Fenster wählen Sie links "Adaptereinstellungen ändern". Im nächsten Fenster klicken Sie mit der rechten Maustaste auf "LAN-Verbindung" und wählen danach "Eigenschaften". Im folgenden Einstellungsfenster entfernen Sie den Haken vor "Internetprotokoll Version 6 (TCP/IPv6)" und klicken danach auf "OK". Bei der Einrichtung dieser Einstellung wird die Netzwerkverbindung kurz unterbrochen. Achtung: Wer die Funktion "Heimnetzgruppe" verwendet, kann IPv6 nicht deaktivieren.


[B][U]8. Leistung mit eigenen Antennen erhöhen [/U][/B]

[ATTACH=CONFIG]11384[/ATTACH] Platzsparender Repeater für die Wand: Der Fritz WLAN Repeater kommt direkt in die Steckdose und klinkt sich als WLAN-Client ins Drahtlosnetzwerk ein, um die Reichweite zu verbessern.

WLAN-Router und Access Points verfügen generell über omnidirektionale Antennen, die in alle Richtungen gleichmäßig abstrahlen. Diese Antennen haben eine vergleichsweise geringe Reichweite, aber einen großen Radius. Da die Antennenform nicht für jeden Zweck ideal ist, wenn etwa der WLAN-Router in einem Winkel der Wohnung steht, lässt sich die Funkabdeckung mit Richtantennen deutlich verbessern. Ein Thema, das immer spannend ist, sind Antennen im Eigenbau, um mit wenig Aufwand die Leistung des WLAN in eine Richtung zu lenken. Für das Heimnetzwerk haben sich drei Antennenformen besonders bewährt.

Waveguide-Form: Die Antenne strahlt die Funkwellen in eine Konservendose als Hohlleiter. Da die Dose aus leitendem Material besteht und nur an einem Ende offen ist, werden die Wellen vom Dosenboden und von der Dosenwand reflektiert. Diese reflektierten Wellen überlagern sich mit den vom Erreger abgestrahlten Wellen. Der Aufwand ist hoch und präzise Arbeit ist erforderlich, um eine Stehwelle zu erzeugen. Bauanleitung finden Sie hier.

Windsurfer-Form: Einfacher, wenn auch nicht ganz so leistungsstark ist der Anbau einer simplen Parabolantenne mit Reflektor zum Aufstecken. Diese kann je nach Größe den Empfang in einer Richtung deutlich verbessern. Dabei sind die benötigten Teile überschaubar: Drucker, Papier und Schere sowie Aluminiumfolie und Klebstoff. Ein Template zum Ausdrucken ist über diese Adresse verfügbar.

Yagi-Uda-Antenne: Diese Aufsteckantenne aus Styropor arbeitet mit parallelen Dipolen aus Kupferdraht. Die Form erinnert an alte Fernsehantennen. Der Aufwand ist niedrig, für die Position der Drahtstummel ist allerdings hohe Präzision gefragt. Eine Anleitung finden Sie hier.

[B][U]9. Höhere Reichweite mit Repeater [/U][/B]

Statt leistungsfähigere Antennen zu installieren, können Sie das WLAN auch per Repeater ausdehnen: Erreicht ein WLAN-Router beispielsweise den PC in einem anderen Stockwerk nicht mehr, setzen Sie auf halber Strecke den Repeater ein. Der kompakte Fritz WLAN Repeater N/G von AVM (rund 90 Euro) kommt direkt in eine Steckdose. Als kostengünstige Alternative können Sie auch einen ausgemusterten Router mit WLAN als Repeater verwenden, um beispielsweise die Reichweite eines 802.11g-Netzwerks zu verbessern. Auch viele Billig-Router bieten eine Repeater-Funktion.


[B][U]10. Inoffizielle Firmware für Router[/U][/B]

[ATTACH=CONFIG]11385[/ATTACH] DD-WRT ist eine alternative Firmware für eine breite Auswahl aktueller Router. Die Software bietet deutlich mehr Einstellmöglichkeiten als die Original-Firmware der Router und spannende Zusatzfunktionen.

WLAN-Router müssen generell einen Mittelweg zwischen Einstellungsvielfalt und Bedienkomfort bieten, schließlich sollen auch Heimanwender ohne Expertenwissen gut mit der Netzwerk-Hardware zurechtkommen. Auf der Strecke bleiben deshalb Feineinstellungen, die zwar von vielen Chipsätzen unterstützt, in der Bedienoberfläche der Firmware aber nicht angeboten werden. Da die Firmware des weit verbreiteten Router-Chipsatzes von Linksys unter einer freien Lizenz freigegeben wurde, blüht in den letzten Jahren die Entwicklung von inoffiziellen Firmware-Versionen.

Ein prominenter Vertreter ist etwa DD-WRT , ursprünglich eine freie Firmware für die Router Linksys WRT54G und Linksys WRT54GS. Heute läuft DD-WRT auf einer Vielzahl von Routern der Hersteller Asus, Allnet, Belkin, Buffalo, Linksys, Netgear, Motorola und Siemens. Die inoffizielle Firmware erlaubt die Anpassung der Sendeleistung bis zu einem Maximum von 100 mW sowie die Freigabe von Server-Diensten. Welche Router mit der DD-WRT-Firmware zusammenarbeiten können, zeigt die Datenbank auf der Projektwebseite. Generell erlischt mit der Installation der alternativen Firmware die Herstellergarantie der Geräte.

[B][U]11. Tuning für AVM-Fritzbox [/U][/B]

[ATTACH=CONFIG]11386[/ATTACH] Fritzbox unautorisiert: Spezialgebiet von Freetz ist nicht die WLAN-Funktion der Fritzbox, sondern Zusatzfunktionen wie etwa verschiedene Server-Dienste,

die mit der inoffiziellen Firmware nachgerüstet werden. 

Auf der Fritzbox von AVM können Sie DD-WRT nicht installieren. Für sie haben Hobby-Programmierer die Erweiterung Freetz entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Modifikation der originalen Firmware, die erfahrene Anwender selbst auf die Fritzbox aufspielen können. Der Haken ist, dass die Projekt-Webseite von Freetz aus rechtlichen Gründen keine fertigen Firmware-Images zum Download anbieten darf. Stattdessen erklärt sie Schritt für Schritt, wie Sie ein Image selbst erstellen und dabei gezielt die Module hinzufügen, die Sie benötigen. Für die Image-Erstellung ist ein Linux-System nötig. Das kann aber auch ein virtuelles System sein. Welche Modelle die inoffizielle Firmware unterstützt, finden Sie unten auf der Freetz-Webseite. Die inoffizielle Firmware bietet zum Beispiel Zugriff auf die Server-Funktionen der Fritzbox, um einen Webserver freizuschalten und einen Proxy wie Privoxy nachzurüsten.

Quelle : http://web.de/magazine/digitale-welt/computer/