Primacom

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Die Primacom Berlin GmbH ist ein privater Kabelnetzbetreiber in Deutschland mit rund einer Million angeschlossener Haushalte und rund 800.000 Kunden. Es ist die Nachfolgegesellschaft der seit 2010 insolventen börsennotierten Primacom AG.

Primacom versorgt vor allem Kunden in den östlichen Bundesländern (Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) und weiterhin Kunden in den Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Das Unternehmen bietet seinen Kunden Kommunikationsprodukte wie Fernsehen (analog, digital, IP), Internet, Telefon sowie Anwendungen im Bereich Altersbetreuung in Wohnungen und Smart-Metering/ Telemetrie. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben die Nummer 5 in Deutschland und Marktführer in seinem Kerngebiet Mitteldeutschland. Die Konzernzentrale hat ihren Standort in Leipzig.

Geschichte

Primacom entstand im Jahr 1998 aus dem Zusammenschluss der Kabelmedia und Süweda. Nach dem Zusammenschluss wurde die Unternehmensgruppe am 22. Februar 1999 am Neuen Markt und an der NASDAQ an die Börse gebracht. Seit dem 5. Juni 2003 notiert die Aktie der Primacom AG im Prime-Standard an der Frankfurter Börse.

Im August des Jahres 2000 erwarb die Primacom das Unternehmen Multikabel in den Niederlanden, welches fünf Jahre später an UPC veräußert wurde. Im September 2007 erwarb die Orion Cable GmbH knapp 91 % der Anteile an der Primacom-Gruppe, mit dem Wunsch, das Unternehmen mit der durch Orion Cable damals gehaltenen Tele-Columbus-Gruppe zu integrieren. Die Integrationsversuche von Orion Cable wurden im Jahr 2009 durch die Primacom gestoppt, da die Integrationserfolge zum damaligen Zeitpunkt als zu gering eingeschätzt wurden. Der Stopp der Integration führte bei den Banken der Primacom zu Unsicherheit, weswegen im Dezember 2009 Refinanzierungsverhandlungen begonnen wurden.

Im Rahmen der Refinanzierungsverhandlungen wurde das operative Geschäft der Primacom-Gruppe im Juli 2010 durch Medfort S.à r.l. erworben. Damit wurden das operative Geschäft und die ehemalige Holding des Unternehmens, die Primacom AG, getrennt (die am 16. Juni 2010 Insolvenz anmeldete). Im Januar 2011 schloss Primacom die Refinanzierung erfolgreich ab und konzentriert sich nun auf die Weiterentwicklung des operativen Geschäfts.

Wesentlicher Treiber des Kerngeschäfts ist der Netzbestand des Unternehmens. Dieser veränderte sich mit den Jahren. Während anfangs die Kerngebiete des Unternehmens mit Hessen/ Rheinland-Pfalz/ Baden-Württemberg und in den östlichen Bundesländern auf zwei Kerngebiete aufgeteilt waren, wurden die Bestände in den westlichen Teilen der Bundesrepublik in den Folgejahren an Wettbewerber veräußert. Im Jahr 2008 wurden die Netze in Aachen und Wiesbaden an Unity Media und 2010 wurden die Stadtnetze in Mainz und Osnabrück an Kabel Deutschland veräußert. Dem Trend der Bestandsentwicklung folgend, begann Primacom seine Zentrale in die östlichen Bundesländer zu verlagern und schließt diesen Prozess 2011 nach eigenen Angaben endgültig ab.

Organisation

Die Primacom-Gruppe wird durch das luxemburgische Unternehmen Medfort S.à r.l. zu 100 % gehalten. Medfort S.à r.l. wiederum wird zu 100 % durch Perseus S.A. gehalten.

Das operative Geschäft der Unternehmensgruppe wird durch die Holding, Primacom Management GmbH, geführt. Unterhalb der Holding werden die operativen Sachanlagen sowie Rechte und Lizenzen aber auch Personal in verschiedenen operativen Einheiten geführt.

Kennzahlen

Primacom versorgt ungefähr eine Million angeschlossener Haushalte, wovon der Großteil nach Angaben des Unternehmens vollkommen technologisch aufgerüstet ist. Das Herzstück des Netzes bildet das eigens durch Primacom installierte Backbone, d. h. ein redundantes und automatisch gesteuertes Netzwerk, welches zentral aus Leipzig heraus gesteuert wird.

Nach eigenen Angaben des Unternehmens liegt der Umsatz derzeit bei ca. 100 Millionen Euro bei einem Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von etwas mehr als 40 Millionen Euro.


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