ADSL: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Richtlinie G.992.1 Asymmetric digital subscriber line (ADSL) transceivers der ITU-T beschreibt die Bitübertragungsschicht  der Schnittstellen von Sende- und Empfangseinrichtungen für ADSL über Kupferdoppeladern  von Telefonnetzen. Als Modulationsverfahren wird DMT verwendet - die Richtlinie G.992.1 wird deshalb auch mit G.dmt bezeichnet.
Mit Asymmetric Digital Subscriber Line (ADSL, englisch für asymmetrischer, digitaler Teilnehmer-Anschluss) wird die zur Zeit häufigste Anschlusstechnik von Breitbandanschlüssen für Konsumenten bezeichnet. Sie wurde auf Basis der DSL-Technik mit der Maßgabe entwickelt, über die vorhandene Telefonanschlussleitung zu funktionieren, ohne die Telefonie über den Festnetzanschluss zu beeinträchtigen, und gleichzeitig den meist asymmetrischen (ungleichen) Datenratenbedürfnissen der Privatkunden nach höherer Empfangs- als Sendedatenrate nachzukommen.


In G.992.1 sind verschiedene Übertragungskanäle in Verbindung mit drei Realisierungen spezifiziert:
==Technik==
*1. ADSL und Sprachdienste (POTS) gleichzeitig über dieselbe Doppelader (in Annex A)
ADSL kann an Anschlussleitungen von analogen (POTS) und digitalen (ISDN) Telefonanschlüssen eingesetzt werden oder als entbündelter Datenanschluss (entbündeltes DSL).
*2. ADSL und ISDN-Dienste gleichzeitig über dieselbe Doppelader (in Annex B)
Bei POTS/ISDN-Anschlussleitungen gibt es Frequenzbereiche, welche für die Telefonie nicht genutzt werden und daher brachliegen. Diese höheren Frequenzbereiche werden für ADSL verwendet. Grundsätzlich erhöht sich die Leitungsdämpfung mit steigender Entfernung zur Vermittlungsstelle, was die verfügbaren Datenraten und die Abdeckung mit ADSL geographisch begrenzt. Outdoor-DSLAMs bieten hier eine Abhilfe, finden jedoch wegen der höheren Kosten pro Port zumindest bei ADSL wenig Verbreitung.
*3. ADSL und Sprachdienste gleichzeitig über dieselbe Doppelader und mit TCM-ISDN (Time Compression Multiplex; entsprechend G.961 Appendix III) in einer angrenzenden Doppelader. (in Annex C)
Funktionsprinzipien der ADSL-Technik sind Frequenzmultiplexverfahren, Fourier-Transformation und Discrete Multitone Transmission (DMT). Ein ADSL-Modem enthält als wesentliche Bestandteile einen schnellen Analog-Digital-Wandler und einen digitalen Signalprozessor zur Berechnung der Fourier-Transformationen für die einzelnen Frequenzen.
Damit sich die beiden Nutzungsarten der Telefonleitung nicht stören, werden die beiden Frequenzbereiche sowohl beim Teilnehmer als auch im Hauptverteiler durch eine Frequenzweiche, den sogenannten Splitter, getrennt. Grundsätzlich wird durch die ADSL-Nutzung kein Sprachkanal belegt, so dass man – anders als bei einem Internetzugang mittels herkömmlichem Telefonmodem – auch an einem Analoganschluss gleichzeitig das Internet nutzen und mittels klassischer Festnetztelefonie telefonieren kann.
Die Datenübertragung beim in Deutschland eingesetzten ADSL-over-ISDN läuft in 4,312.5 kHz breiten Bändern mit einer Symbolrate von je 4 KiBd (Kibibaud) im Bereich von 138 bis 275 kHz für den Upstream und 275–1104 kHz für den Downstream. Wegen der schlechten Leitungsqualität – schließlich waren die Telefonleitungen nicht für die Übertragung von Signalen mit einer Bandbreite von etwa 1 MHz vorgesehen – wird die Leitung vom Endgerät zur Vermittlungsstelle „ausgemessen“ und einzelne Bänder gegebenenfalls ausgeblendet, falls die Dämpfung zu groß ist oder Reflexionen auftreten.
Mit der im zunehmenden Maß von den ADSL-Anbietern eingesetzten ADSL2+ Norm geht eine Ausdehnung des verwendeten Frequenzbereichs nach oben bis 2,2 MHz einher, was bei kurzen Anschlussleitungen deutlich höhere Datenraten ermöglicht: generell bis zu 25 Mibit/s (Mebibit pro Sekunde) in Empfangsrichtung und bis zu 3,5 Mibit/s in Senderichtung; in Deutschland wird mittels der datenratenschwachen ADSL-over-ISDN-Schaltung jedoch lediglich bis zu 16 Mibit/s in Empfangs- und bis zu 1.125 Kibit/s (Kibibit pro Sekunde) in Senderichtung angeboten.


Das beschriebene ADSL hat in Abhängigkeit von der technischen Ausführung und Umgebung Datenübertragungsraten von etwa 6 Mbit/s downstream und 640 kbit/s upstream.


==<font color=#4169e1>Annex A</font>==
Die Spezifikationen von Annex A ("ADSL over POTS") können nur bei analogen Telefonanschlüssen  oder reinen Datenanschlüssen verwendet werden. Hierbei wird ein größerer Frequenzbereich für DSL verwendet, der darunterliegende Bereich (unter 25 kHz) ist noch ausreichend für analoge Telefonie, nicht jedoch für ISDN.
Auch bei den ADSL-Weiterentwicklungen ADSL2/2+ nach ITU G.992.3 und G.992.5 beschreibt Annex A die Spezifikation für den Betrieb an Analoganschlüssen und reinen Datenanschlüssen. Der für den Upstream genutzte Frequenzbereich reicht bei Annex A von 25 kHz bis 138 kHz, für den Downstream werden die Frequenzen ab 138 kHz bis 1,1 MHz (bei ADSL2+ bis 2,2 MHz) verwendet.
==<font color=#4169e1>Annex B</font>==
Annex B ist für digitale Telefonanschlüsse des ISDN konzipiert ("ADSL over ISDN"). ADSL liegt dabei auf einem hohen Frequenzband, im darunter liegenden Bereich werden ISDN oder analoge Signale übertragen (beides funktioniert, da dieser Frequenzbereich breiter ist als bei Annex A: die benötigte Bandbreite für ISDN beträgt 120 kHz, die Bandbreite für analoge Telefonie nur etwa 4 kHz). Der Upstreambereich liegt bei Annex B zwischen 138 kHz und 276 kHz, der Downstreambereich zwischen 276 kHz und 1,1 MHz (bei ADSL2+ 2,2 MHz).
Spektrum der Discrete Multitone Modulation auf der Übertragungsstrecke
Auch bei den ADSL-Weiterentwicklungen ADSL2/2+ gemäß ITU G.992.3 und G.992.5 beschreibt Annex B die Spezifikation für den Betrieb an ISDN-Anschlüssen mit eingeschränktem DSL-Frequenzband.
==<font color=#4169e1>Unterschiede</font>==
Annex A und Annex B sind physikalisch unterschiedlich aufgebaut.
Durch die Aussparung des reichweitenstärksten, dämpfungsärmsten Frequenzspektrums bei Annex B wegen dessen Verwendung für die ISDN-Signale ist die Reichweite von Annex B gegenüber Annex A um durchschnittlich ½ km geringer bzw. die erzielbare Downstream-Datenrate fällt bei identischer Teilnehmeranschlussleitung um etwa 1,5 Mbit/s bzw. an längeren Anschlussleitungen mit ca. 50 dB Leitungsdämpfung bei 300 kHz um bis zu 1 Mbit/s niedriger aus.
Das neuere, besonders reichweitenstarke ADSL-Protokoll Reach-Extended-ADSL2, das beispielsweise seit Frühjahr 2006 in Frankreich landesweit von France Telecom bei langen Anschlussleitungen eingesetzt wird, ist zudem ausschließlich für ADSL-over-POTS definiert. Auch die ADSL2/2+ Varianten nach ITU G.992.3/5 Annex M mit höherem Upstream bis zu 3,5 Mbit/s sind nicht für ADSL-over-ISDN verfügbar.
Bei einigen DSL-Modems (etwa den Fritz!Boxen) ist es möglich, die verwendete Annex-Variante durch Einspielen einer anderen Firmware zu ändern. Da die Hardware der DSL-Modems aber grundsätzlich entweder auf Annex A oder Annex B abgestimmt ist, ist die Leistung eines derartigen Modems nach einer solchen Firmware-Änderung eingeschränkt.
==<font color=#4169e1>Verbreitung</font>==
Deutschland ist das weltweit einzige Land, in dem ausschließlich Annex B (d. h. Annex B auch an Analoganschlüssen sowie bei ADSL-Schaltung ohne herkömmliche Sprachtelefonie (entbündeltes DSL, NGN, Bitstromzugang)) verwendet wird. Die Deutsche Telekom hatte in ihrem Teilnehmernetz  lange Zeit ausschließlich ADSL-over-ISDN-Schaltungen zugelassen, so dass auch Kollokations-Wettbewerber lediglich Annex B implementieren konnten; seit 2006 besteht zusätzlich eine Zulassung für ITU G.992.5 Annex M, was bis Sommer 2009 jedoch noch ungenutzt blieb.
Im restlichen Europa, Russland und in den USA wird vorwiegend Annex A bzw. in Ländern mit hohem ISDN-Marktanteil (etwa in der Schweiz, in Skandinavien, in Belgien, den Niederlanden und in Österreich) ein Mischbetrieb von Annex A (an Analoganschlüssen und bei purem ADSL/Bitstream) und reichweiten- und bandbreitenschwachem Annex B (lediglich an ISDN-Anschlüssen) eingesetzt, der laut Swisscom unproblematisch ist





Version vom 30. Oktober 2011, 10:01 Uhr


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Mit Asymmetric Digital Subscriber Line (ADSL, englisch für asymmetrischer, digitaler Teilnehmer-Anschluss) wird die zur Zeit häufigste Anschlusstechnik von Breitbandanschlüssen für Konsumenten bezeichnet. Sie wurde auf Basis der DSL-Technik mit der Maßgabe entwickelt, über die vorhandene Telefonanschlussleitung zu funktionieren, ohne die Telefonie über den Festnetzanschluss zu beeinträchtigen, und gleichzeitig den meist asymmetrischen (ungleichen) Datenratenbedürfnissen der Privatkunden nach höherer Empfangs- als Sendedatenrate nachzukommen.

Technik

ADSL kann an Anschlussleitungen von analogen (POTS) und digitalen (ISDN) Telefonanschlüssen eingesetzt werden oder als entbündelter Datenanschluss (entbündeltes DSL). Bei POTS/ISDN-Anschlussleitungen gibt es Frequenzbereiche, welche für die Telefonie nicht genutzt werden und daher brachliegen. Diese höheren Frequenzbereiche werden für ADSL verwendet. Grundsätzlich erhöht sich die Leitungsdämpfung mit steigender Entfernung zur Vermittlungsstelle, was die verfügbaren Datenraten und die Abdeckung mit ADSL geographisch begrenzt. Outdoor-DSLAMs bieten hier eine Abhilfe, finden jedoch wegen der höheren Kosten pro Port zumindest bei ADSL wenig Verbreitung. Funktionsprinzipien der ADSL-Technik sind Frequenzmultiplexverfahren, Fourier-Transformation und Discrete Multitone Transmission (DMT). Ein ADSL-Modem enthält als wesentliche Bestandteile einen schnellen Analog-Digital-Wandler und einen digitalen Signalprozessor zur Berechnung der Fourier-Transformationen für die einzelnen Frequenzen. Damit sich die beiden Nutzungsarten der Telefonleitung nicht stören, werden die beiden Frequenzbereiche sowohl beim Teilnehmer als auch im Hauptverteiler durch eine Frequenzweiche, den sogenannten Splitter, getrennt. Grundsätzlich wird durch die ADSL-Nutzung kein Sprachkanal belegt, so dass man – anders als bei einem Internetzugang mittels herkömmlichem Telefonmodem – auch an einem Analoganschluss gleichzeitig das Internet nutzen und mittels klassischer Festnetztelefonie telefonieren kann. Die Datenübertragung beim in Deutschland eingesetzten ADSL-over-ISDN läuft in 4,312.5 kHz breiten Bändern mit einer Symbolrate von je 4 KiBd (Kibibaud) im Bereich von 138 bis 275 kHz für den Upstream und 275–1104 kHz für den Downstream. Wegen der schlechten Leitungsqualität – schließlich waren die Telefonleitungen nicht für die Übertragung von Signalen mit einer Bandbreite von etwa 1 MHz vorgesehen – wird die Leitung vom Endgerät zur Vermittlungsstelle „ausgemessen“ und einzelne Bänder gegebenenfalls ausgeblendet, falls die Dämpfung zu groß ist oder Reflexionen auftreten. Mit der im zunehmenden Maß von den ADSL-Anbietern eingesetzten ADSL2+ Norm geht eine Ausdehnung des verwendeten Frequenzbereichs nach oben bis 2,2 MHz einher, was bei kurzen Anschlussleitungen deutlich höhere Datenraten ermöglicht: generell bis zu 25 Mibit/s (Mebibit pro Sekunde) in Empfangsrichtung und bis zu 3,5 Mibit/s in Senderichtung; in Deutschland wird mittels der datenratenschwachen ADSL-over-ISDN-Schaltung jedoch lediglich bis zu 16 Mibit/s in Empfangs- und bis zu 1.125 Kibit/s (Kibibit pro Sekunde) in Senderichtung angeboten.



Quellenangaben

http://de.wikipedia.org/wiki

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