Kabelfernsehen FAQ
In Bearbeitung
Unterschied analoger / digitaler Empfang?
Für den digitalen Empfang benötigt man fast immer einen zusätzlichen DVB-C-Receiver, nur wenige neue TV (B&O, Loewe, Metz, Technisat) haben ihn bereits eingebaut. Dieser Receiver muss auch die Verschlüsselungsart des Kabelanbieters beherrschen und für dessen Karte einen Einschub bieten, reine FTA-Geräte sind rausgeschmissenes Geld. Die Bildqualität ist theoretisch nicht besser und nicht schlechter als analog aber in der Praxis sind die analogen Signale oft so verrauscht, dass Digital ein deutlich besseres Bild kommt. Weiterer Anreiz für Digitalempfang sind die oft über 80 empfangbaren Sender (meistens aber gegen extra monatliche Gebühr, nur Kabel-BW hat ein nennenswertes Angebot an freien Sendern) Analoge + digitale Signale sind immer gleichzeitig auf dem Kabel, es muss dafür also nichts umgebaut oder umgeschaltet werden.
Ist digital Kabel oder Satellit besser in der Bildqualität?
Nein, beide liefern volle PAL-Qualität und nur sehr selten kommt es im Kabelfernsehen zu andauernden Bildstörungen, dann liegt aber immer irgendwo ein Defekt vor. Beim Kabelfernsehen hat man jedoch außerhalb des eigenen Hauses keinen Einfluss darauf, beim Sat-Fernsehen hingegen schon.
Warum empfange ich digital (seit kurzem) etliche Programme nicht (mehr?)
Im Zuge der Modernisierung der Kabelnetze werden die Programme anders angeordnet. Dabei wandern einige Sender wie das ARD-Paket (Kabel-BW + Unitimedia: Pro7/Sat1/RTL) ganz nach unten auf die Sonderkanäle S2 (112MHz) und S3 (119MHz) was viele Antennendosen nicht können oder nach oben in den UHF-Bereich was viele ältere Verstärker (oft nur bis 450MHz stat 860MhZ) nicht können oder wo sich eine falsch dimensionierte Anlage besonders stark auswirkt. Auch wird nun öfter die Senenorm QAM 256 benützt (s.u.) Als Zweite Maßnahme sollte man bei seinen Geräten im Installationsmenü einen neuen Suchlauf starten. Das erste ist: Nachsehen, ob beim Putzen nicht versehentlich das Antennenkabel rausgezogen wurde!
Mein Analogbild rauscht / Digitalreceiver hat Aussetzer = Pegelprobleme
Als erstes sollte man ausprobieren wie viel fehlt: Analog-TV ohne irgendwelche Zwischengeräte direkt an die Dose anschließen, bei Digital den DVB-C-Receiver direkt. Wenn nun alles geht, handelt es sich um einen Fehler in der Verkabelung oder in einem der dazwischengeschalteten Geräte. Evtl kann der Tausch der Antennendose (geht nur wenn es die letzte Dose ist!) helfen. Geht es immer noch nicht befriedigend, dann ist ein grundsätzlicher Fehler in der Antennenanlage vorhanden. Das bei verauschtem Analogbild ein Digitalreceiver abhilfe schafft ist ein Ammenmärchen Auch Digitaltuner benötigen ein vernünfitges Signal.
Ich sehe senkrechte Kanten oder Geisterbilder im Hintergrund bei Digitalempfang
Der TV gibt auf der Scartbuchse meist das analog empfangene Bild auch raus. bei schlechten Scartkabel kommt es nun zum Übersprechen
dieses Bildsignals auf das Bildsignal des DVB-C-Receivers, besonderns die senkrechten Kanten von Schriften sieht man besonders
deutlich. Hier hilft ein gutes Scartkabel mit einzeln abgeschirmten Videokabeln, erkenntlich am kleinfingerdickem Kabel. Notlösung
ist den TV auf einen unbenützten Kanal zu schalten oder an dem TV-Stecker desScartkabels alle Drähte die auf einem Eingang sind
abzuwicken.
Scartkabel-Vergleich:
Links: Voll beschaltetes Billig-Beipackkabel
Rechts: vollbeschaltetes und selektiv (einzeln) geschirmtes Kabel mit HF-Bildleitungen von e+p
Immer wieder in unregelmäßigen Abständen Störungen / Senderausfälle
Undefinierbare wiederkehrende Störungen liegen oft auch:
- an fehlender Erdung der Anlage
- mangelhafter Entkopplung der Teilnehmer durch falschen Anlagenaufbau.
Besonders letzteres ist sehr häufig. Die Tuner in den Geräten funktionieren intern nur auf einer einzigen Frequenz die Zwischen- Frequenz, damit nun auch andere Frequenzen empfangen können wird eine passende Differenzfrequenz errechnet und dem Empfangssignal zugemischt. Oberhabl dieser Frequenz ergibt sich durch Mischung die gewünschte ZF. Leider aber auch unterhalb! Dadurch entsehen ca. 5 Kanäle oberhalb/unterhalb des gerade genutzuten Kanals (abhängig vom Gerät) starke Störprodukte. ^Sind nun die Geräte antennenmäßig nicht genug entkoppelt (= getrennt) wird der entsprechende Kanal oft unbrauchbar gemacht, solange bis man auf einen anderen Kanal wechselt. Es ist daher möglich, dass Buli erst in dem Moment nicht mehr funktioniert, weil die bessere Hälfte den Krimikanal solange wählt! Oft sind es dabei die eigenen Geräte! An einer Dose hängen z. B: DVB-C + DVDR + VCR + TV das ergibt je nach Kombination der Kanäle die seltsamsten Störungen. Zum Test darf daher nur der DVB-C mit der Dose verbunden sein, alle folgende Geräte werden durch ziehen des Kabels an seinem Ausgang abgehängt. Ist nun schlagartig die Störung weg, spuckt man sich selber in die Suppe
Ich habe hellere und dunklere Querbalken im Bild --> Brummschleifen
Enstehen durch an unterschiedlichen Potentialen (ca.= Orten) geerdete Außenleiter der Antenne und des Schutzkontaktes der Steckdose. Also dann wenn min eines der Geräte die irgendwie (Chinch, Scart,...) mit der Antenne verbinden sind einen Schutzkontaktstecker hat.
Nach dem Umschalten des Anbieters von QAM 64 auf QAM 256 kein Empfang mehr
Das Qam 256 - Signal stellt erheblich höhere Anforderungen an das Verteilnetzt, es benötigt nicht nur ca 3 DB höheren Pegel sondern auch ein gutes Bitfehlerratenverhältnis, da es die Sich aus der Modulation ergebenden 'Punkte' viel präziser setzen muss. Am Bild sieht man es am Besten:Bei der leisesten Störung von Phase oder Pegel und schon wird ein Punkt einen Etage zu hoch /tief oder zu weit links/rechts zugeordnet! Wie man leicht sieht muss man da schon gut ziehlen.
Dosentypen
- Es wird unterschieden in:
- Stichdosen:
Diese dürfen nur nach Stichabzweigern verbaut werden, d. h. an jedem Kabelabzweig ist nur genau 1 Dose. Montiert man solche Dosen nach einem Verteiler oder nach einer Durchgangsdose, hat man einen zu geringe Entkopplung (siehe F) und Reflektionen auf dem Kabel. Diese Dosen haben keinen Klemmanschluß für ein ausgehendes Kabel oder Abschlußwiderstand. Geignete Typen: Delta BE 0424 / Hirschmann EDU 04 / Kathrein ESD 84 / Polytron DV 4 / Schwaiger DSE 20S und DSV 20 /(Axing BSD 4-00 ) Achtung: Sat-3-Loch-Dosen können in aller Regel keinen S2 übertragen und S3 nur selten! Zudem ist deren F-Anschluss immer untauglich für ein Kabel-Modem. Daher keine Sat-Dosen für Kabelfernsehen verwenden.
- Durchgangsdosen:
Diese können direkt an den Verstärker oder über Verteiler angefahren werden. Es gibt sie mit verschiedenen Auskoppeldämpfungen, am
häufigsten 15dB und 10 dB. Mit diesen Dosen kann man mit einer Leitung von Dose zu Dose fahren, mehr als 4 Dosen sollten vermieden
werden. Dabei kommen an den Anfang der Leitung die Dosen mit mehr Dämpfung und am Schluß eine 10er (um die Durchgangsdämpfungen +
Kabelverluste auszugleichen)mit einem Abschlußwiderstand im Kabelausgang.
Geignete 15er-Typen: Delta BD 1524 / Hirschmann GEDU 15 / Polytron DV 16 + DV 13 / Kathrein ESD 44 / Schwaiger RDS646-15 / (Axing
BSD 4-14)
Geignete 10er-Typen: Delta BD 1024 / Hirschmann GEDU 10 / Kathrein ESE 10 / Polytron DV 10 / Schwaiger RDS646-11 und Axing BSD 4-10
Geeignete 8dB Typen (wenn Pegel knapp wird): Schwaiger RDS 646-8 und Axing BSD 4-07
Abschlusswiderstand:
Aufbau einer Antennenanlage mit Stichdosen
Vom Hausübergabepunkt (HÜP) über ein Gleichspannungstrennglied zum Erdungswinkel (diesen mittels 4mm² an den Potentialaus gleich des Hauses), von dort zum Verstärker, weiter zu dem (Mehrfach-)Abzweiger mit F-Abschlußwiderstand am Stammausgang. Von den Abzweigen zum Erdungswinekl und von da zu je einer Stichdose.
Aufbau einer Antennenanlage mit Durchgangsdosen
Vom Hausübergabepunkt (HÜP) über ein Gleichspannungstrennglied zum Erdungswinkel (diesen mittel 4mm² an den Potentialausgleich des Hauses), von dort zum Verstärker, weiter zu dem evtl nötigen Verteiler, weiter zum Erdungswinkel und von dort auf die Kabel zu den einzelnen Wohnungen. In jeder Wohnung kommen bei z.Bsp 3 Dosen, eine 15er Dose weiter zu einer 15er weiter zu einer 10er und in den Ausgang der 10er kommt ein Abschlußwiderstand 75Ohm (wichtig!).
Abschätzung der benötigten Verstärkung + Einpegeln


Wieviel Verstärkung und welcher maximale Ausgangspegel muss mein Antennenverstärker haben? Dazu zählt man einfach alle Dämpfungen zusammen die man verbaut hat. Als Beispiel mal eine 3 Familienanlage mit je 3 Durchgangsdosen: Die zweite Dose ist die Schwächste und hat 15dB Dämpfung, die Durchgangsdämpfung der vorigen Dose beträgt 1,5dB, 20m Kabel bis zum Verteiler haben 3 dB und ein 3fach-Verteiler hat 6dB Summe 25,5dB, an dieser Dose wollen wir 67dB anliegen haben also muss der Verstärker 67+25,5=92,5dB liefern können und da ein üblicher HÜP ca. 65dB hat, muss er 92,5-65=27,5dB Verstärkung haben. Dies ist aber nur die Dimensionierung, da die Übergabepegel sehr unterschiedlich sind, kann der Verstärker nur mit einem Messgerät richtig in Verstärkung und Entzerrung eingestellt werden! Aber grob kann man es auch: a) mit einem DVB-C-Receiver. Den steckt man an eine 'mittlere' Dose und stellt mittels Pegelsteller beim niedrigsten Kanal (S2 oder S3) einen Pegel-Wert von ca. >70 ..< 80% ein.Nun schaltet man zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Kanal (evtl. K40 ???) der eingespeist ist, hin und her und achtet auf die Pegel (nicht Qualität!) - Anzeige. Nun verstellt man den Entzerrer so lange bis die Anzeigen gleich sind. Nun muss man meist die Verstärkung wieder soweit aufdrehen, bis der ursprüngliche Werte des unteren Kanals in etwa erreicht wird. Wegen den stark unterschiedliche Anzeigen der Receiver ist das aber wirklich nur eine grobe Methode. b) Mit einem analogen TV-Gerät: Verstärker soweit runterregeln bis man einen gut sichtbaren Rauschanteil in einem hohen Kanal (K21..29 je nach Netzbetreiber) an einem TV in mittlerer Entfernung zum Verstärker hat. Nun schaltet man den TV um auf den niedrigsten Kanal = S4 und dreht am Entzerrer bis dieser genausoviel rauscht (vergleichen durch hin und herschalten). Danach den Pegelregler wieder hoch bis das Rauschen weitestgehend weg ist. Nun dreht man noch ca die Hälfte bis Max weiter auf (Wenn noch 4 Umdrehungen fehlen, dann 2 U). So hat man einen recht ordenlichen Pegel. Zu große Verstärker führen entweder zu übersteuerten Empfängern oder wenn man sie zu weit runterregeln muss werden alle Signale ins Rauschen gezogen
Quelle: Hifi Forum
links für Kanalbelegungen: