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'''DF1''' war ein Anbieter für digitales Fernsehen, der am 28. Juli 1996, wenn auch nur mit einer technischen Versuchslizenz, erstmals lokal auf Sendung ging. DF1, mit Sitz in Unterföhring bei München, war Teil der Kirch-Gruppe unter dem deutschen Medienunternehmer Leo Kirch. Komplementärin war die DF1 Digitales Fernsehen Verwaltungs-GmbH. | '''DF1''' war ein Anbieter für digitales Fernsehen, der am 28. Juli 1996, wenn auch nur mit einer technischen Versuchslizenz, erstmals lokal auf Sendung ging. DF1, mit Sitz in Unterföhring bei München, war Teil der Kirch-Gruppe unter dem deutschen Medienunternehmer Leo Kirch. Komplementärin war die DF1 Digitales Fernsehen Verwaltungs-GmbH. | ||
DF1 entstand innerhalb einer Auseinandersetzung zwischen den Anteilseignern Bertelsmann, Canal+ und Kirch der damaligen premiere Medien GmbH & Co. KG, der Betreibergesellschaft des Pay-TV Kanals Premiere. So sollte ein Einstieg in das digitale Fernsehen später stattfinden unter Verwendung des von Canal+ bereits in Frankreich verwendeten Dekoders "Mediabox" im SECA-System. So gründete Leo Kirch kurzerhand selbst DF1, bestellte bei NOKIA 1.000.000 d-box 1 Geräte und speiste DF1 mit Ware ausschließlich aus seinem Film- und Sportrechtearchiv. | DF1 entstand innerhalb einer Auseinandersetzung zwischen den Anteilseignern Bertelsmann, Canal+ und Kirch der damaligen premiere Medien GmbH & Co. KG, der Betreibergesellschaft des Pay-TV Kanals [[Premiere]]. So sollte ein Einstieg in das digitale Fernsehen später stattfinden unter Verwendung des von Canal+ bereits in Frankreich verwendeten Dekoders "Mediabox" im SECA-System. So gründete Leo Kirch kurzerhand selbst DF1, bestellte bei NOKIA 1.000.000 d-box 1 Geräte und speiste DF1 mit Ware ausschließlich aus seinem Film- und Sportrechtearchiv. | ||
Ab Sendestart war DF1 zunächst nur über Satellit (Astra) zu empfangen, später wurde die Programmplattform nach und nach auch in das Kabelnetz eingespeist. Zum Empfang von DF1 benötigte man einen Decoder, die d-box. Zum Anschauen der angebotenen Programme war ein Abonnement notwendig. | Ab Sendestart war DF1 zunächst nur über Satellit (Astra) zu empfangen, später wurde die Programmplattform nach und nach auch in das Kabelnetz eingespeist. Zum Empfang von DF1 benötigte man einen Decoder, die d-box. Zum Anschauen der angebotenen Programme war ein Abonnement notwendig. |
Version vom 16. November 2011, 08:22 Uhr

DF1 war ein Anbieter für digitales Fernsehen, der am 28. Juli 1996, wenn auch nur mit einer technischen Versuchslizenz, erstmals lokal auf Sendung ging. DF1, mit Sitz in Unterföhring bei München, war Teil der Kirch-Gruppe unter dem deutschen Medienunternehmer Leo Kirch. Komplementärin war die DF1 Digitales Fernsehen Verwaltungs-GmbH.
DF1 entstand innerhalb einer Auseinandersetzung zwischen den Anteilseignern Bertelsmann, Canal+ und Kirch der damaligen premiere Medien GmbH & Co. KG, der Betreibergesellschaft des Pay-TV Kanals Premiere. So sollte ein Einstieg in das digitale Fernsehen später stattfinden unter Verwendung des von Canal+ bereits in Frankreich verwendeten Dekoders "Mediabox" im SECA-System. So gründete Leo Kirch kurzerhand selbst DF1, bestellte bei NOKIA 1.000.000 d-box 1 Geräte und speiste DF1 mit Ware ausschließlich aus seinem Film- und Sportrechtearchiv.
Ab Sendestart war DF1 zunächst nur über Satellit (Astra) zu empfangen, später wurde die Programmplattform nach und nach auch in das Kabelnetz eingespeist. Zum Empfang von DF1 benötigte man einen Decoder, die d-box. Zum Anschauen der angebotenen Programme war ein Abonnement notwendig. Kirch strebte die Fusion von DF1 und Premiere an, was von der Europäischen Kommission jedoch untersagt wurde. Daraufhin verkauften die Premiere-Anteilseigner Bertelsmann (37,5 %) und Canal+ (37,5%) weitestgehend ihre Anteile an die Kirch-Gruppe und einem Zusammenschluss von DF1 und Premiere stand nichts mehr im Weg. Am 1. Oktober 1999 wurde daraus Premiere World. Im Februar 2002 wurde dieser Name auf Initiative des damaligen Geschäftsführers[Georg Kofler wieder in Premiere umbenannt.
DF1-Senderliste
DF1 Infokanal | Promokanal für DF1 |
Cine Action | Action total: Waffen, Explosionen, Helden |
Cine Comedy | Spaß und Witz für die ganze Familie |
Star*Kino | Fernsehpremieren und jede Menge Stars |
Romantic Movies | Meilensteine des Liebesfilms |
Western Movies | Großes Western-Kino und beliebte Serien |
Filmpalast | Beliebte Fernsehklassiker |
Cine Classics 1+2 | Filmklassiker aus drei Jahrzehnten |
eimatkanal | Heimatfilme |
Krimi & Co. | Die besten Detektive und Kommissare |
Comedy & Co. | Serienhits mit Witz, Tempo und Ironie |
Herz & Co. | Serien und TV-Movies mit Herz und Gefühl |
BBC Prime | Info und Entertainment aus Großbritannien |
13th Street | Action, Thrill, Horror und Science-Fiction |
SF-Der Science-Fiction-Kanal | Außer-und überirdische Faszination fremder Welten |
Clubhouse | Unterhaltung für Jugendliche mit Zeichentrick, Serien und Filme |
K-Toon | Cartoons voller Spaß und Abenteuer |
Junior | Fernsehen zum Großwerden; mit Zeichentrickserien, Filmen und Eigenproduktionen |
MTV Central | Hitclips, Stars und coole Musikshows |
VH-1 Deutschland | Musikfernsehen mit Hits aus den 60er, 70er und 80er Jahren |
CMT Europe | Musikfernsehen: Country-Music aus den Vereinigten Staaten |
Classica | Oper, Konzert und Ballett von großen Bühnen der Welt |
Music Choice/DMX | 24 Stunden Musik auf 30 digitalen Audiokanälen |
Discovery Channel | Spannende Dokumentationen aus aller Welt |
Planet | Hintergründe, Berichte und Reportagen |
Seasons | Programm für Jäger, Angler und Naturliebhaber |
DSF Plus | Spitzensport rund um die Uhr |
DSF Action | Ein auf Wrestling spezialisiertes Programm welches täglich von 16:00 bis 6:00 Uhr sendete. |
DSF Golf | Programm für Golfliebhaber |
NBC Europe | Programm mit Talk, Sport und News |
CNBC | 24 Stunden News und aktuelle Börseninfos |
Blue Channel | Der Kanal für Lust und Erotik |
Cinedom | Spielfilmhighlights auf Abruf |
Blue Movie | Heiße Erotik auf Abruf |
Als Kirchs Übernahmepläne für Premiere scheiterten, entschied er sich, mit dem Sender DF1 einen direkten Konkurrenten zu schaffen. Technisch stellte es eine Revolution dar, denn die Ausstrahlung erfolgte erstmalig digital, und der Zuschauer hatte die Auswahl aus zahlreichen Spartenkanälen, die aus dem umfangreichen Filmarchiv und den Sportrechten von Kirch gespeist wurden.
"DF1 ist kein neuer Sender. DF1 ist das neue Fernsehen." Unter diesem Slogan startete DF1 - Das Digitale Fernsehen am 28. Juli 1996. An diesem Sonntag fand der Formel 1 Grand Prix auf dem Hockenheimring statt. Da die Königsdisziplin des Motorsports einen herausragenden Bestandteil des digitalen Sportangebots darstellte, nahm DF1 dieses Rennen zum Anlass für den Markteintritt.
Zum Markteintritt bot DF1 daher ein breitangelegtes Standardpaket, das alle Altersgruppen und Interessensspektren ansprechen sollte. Es bestand aus folgenden Programmen: DISCOVERY Channel Deutschland, Junior , Clubhouse, K-toon, Romantic Movies, Western Movies, CineAction, Star*Kino, Filmpalast , Comedy & Co, Krimi & Co, Herz & Co, MTV, VH-1 (UK) und der DF1 Infokanal.
Hinzu kamen 30 Radiokanäle von DMX, der Gratiszugang zum elektronischen Programmführer T.O.N.I., der PPV-Service CINEDOM mit zunächst drei Spielfilmen auf acht Kanälen, der DF1 Info-Kanal sowie dem DF1-Magazin, die monatlich erscheinende Abonnentenzeitschrift.
Das DF1-Standardpaket kostete 10,23 € im Monat. Zusätzlich zum Standardpaket bot DF1 das Sportpaket mit DSF PLUS und DSF GOLF. Das Gesamtpaket kostete15,39 €. Mit dieser Preisstruktur unterstrich DF1 sein Bemühen, die digitale Vielfalt allen Bevölkerungsgruppen zugängig zu machen.
Ab Oktober 1996 kamen weitere deutschsprachigen Spartenprogramme auf die DF1-Plattform hinzu: Classica, CineComedy und Heimatkanal Sie wurden ergänzt durch zusätzliche internationale Sender wie NBC Europe und den 24-Stunden-Businesskanal CNBC Europe sowie Angebote für in Deutschland lebende ausländische Bevölkerungsgruppen.
Ab 1997 war DF1 nur über Satellit (Astra) zu empfangen, später wurde die Programmplattform nach und nach auch in das Kabelnetz eingespeist.Zum Anschauen der angebotenen Programme war ein Abonnement notwendig. Kirch strebte die Fusion von DF1 und Premiere an, was von der Europäischen Kommission jedoch untersagt wurde. Daraufhin verkauften die Premiere Anteilseigner Bertelsmann (37,5 %) und Canal+ (37,5%) weitestgehend ihre Anteile an die Kirch-Gruppe und einem Zusammenschluss von DF1 und Premiere stand nichts mehr im Weg. Das Angebot wurde speziell für den deutschsprachigen Markt zusammengestellt und sollte bestehen aus dem Dokumentationskanal Planet mit Themen aus Technik, Geschichte, Kunst, Kultur und Sport; CineClassics, das sich an die Liebhaber internationaler Kinoklassiker wendet; Seasons, dem ersten europäischen Fernsehkanal für Fischer und Jäger; Jimmy, dem Kanal für die junge, aktive Fernsehgeneration mit Musik und Kultprogrammen; Cyber TV, das über Aktuelles auf dem Computer- und Computerspielemarkt informiert und Software-Downloads über den digitalen Decoder d-box ermöglicht; sowie Motormania, bei dem sich vom Auto bis zum Flugzeug alles um PS dreht.
Jimmy und Cyber TV wurden in Deutschland nie gestartet.
Mit der Quantität an Programmen konnte der Kampf gegen Premiere jedoch nich gewonnen werden, denn DF1 besaß keinerlei Fußballrechte, auch fehlten aktuelle Spielfilme. die Abonnetenzahlen blieben weit hinter den Erwartungen zurück und überschritten nie die Zahl von 400.000.
Die Formel 1 Rechte waren aufgrund der kostenfreien Parallelausstrahlung bei RTL für die Zuschauer wenig attraktiv.
PREMIERE WORLD, welches jetzt wieder PREMIERE heißt, ging aus der Fusion von DF1 und PREMIERE hervor.
Hintergrund: Die KirchGruppe erwarb die Mehrheit an Premiere, danach wurde der KirchSender DF1 mit dem Hamburger Unternehmen verschmolzen. Im Februar 2002 wurde dieser Name auf Initiative des damaligen Geschäftsführers Georg Kofler wieder in Premiere umbenannt.
Erwähnt sein muß dabei, dass es sich zu diesem Zeitpunkt quasi um eine Übernahmne von Premiere durch DF 1 und die damals noch finazkräftige Kirch-Gruppe handelte. Aber den namen Premiere, den Abonneten und den Fernsehrechten welche übernommen wurden, konnten die kompletten Strukturen von DF 1, incl.den Spartenkanälen, beibehalten werden.
- 28.07.1996 Start DF1 mit Versuchslinzenz und die Einführung der "D-BOX"
- 01.10.1999 Zusammenschluß von DF1 und Premiere zu "Premiere World"
- 02.2002 "Premiere World" wird zu "Premiere". insolvenz der Kirch-Gruppe